Von Ende Oktober bis Ende Dezember findet hier die größte Bat Migration der Erde statt. Bis zu 10 Millionen Palmenflughunde kommen (vermutlich) aus dem Kongo, um nachts über Mangos, Bananen und wilde Baumfrüchte herzufallen. Mitte November ist die Anzahl am höchsten. Also, wir waren gespannt.
Aber erstmal mussten wir ankommen, und der Weg ist weeeit. Als Zwischenstopp haben wir uns daher erneut für eine Nacht bei Mac in Kafue angemeldet.
Diesmal konnten wir Elefanten am anderen Ufer des Kafue beobachten. Wir haben Sonnenuntergang geguckt und gemeinsam mit Mac das größte Stück Fleisch ever gegrillt. Dumbo kam diesmal nicht vorbei, aber mein Freund, der Frosch, saß wieder an Ort und Stelle und hat den Warmwasserverbrauch reduziert.
Den nächsten Tag haben wir nahezu komplett im Auto verbracht, durch Lusaka, dann gen Norden. Zu viele LKW und zu viel Gegenverkehr. Die Straße war eigentlich ganz ok, bis auf die üblichen Löcher und teils heftige Spurrillen. Bis nach Serenje haben wir es geschafft, ein paar Anhalter inklusive. Die haben uns dann in eine “Lodge“ gelotst (woanders sind das Motels) und wir sind halb tot um neun ins Bett gefallen.
Am nächsten Morgen lagen noch weitere 2 Stunden vor uns. Als wir angekommen sind, ging es zum Gate rein und anschließend direkt zur Wasa Lodge, die auch das Camping verwaltet. Unerfreulicherweise hatte eine Gruppe Südafrikaner die Campingplätze Pontoon 1-3 gebucht, die eigentlich Platz für ca. 30 Leute haben, aber die 10 Herrschaften wollten anscheinend exklusiv unterwegs sein. Für uns war also kein Platz mehr. Wir sollten eine Stunde warten und dann sehen, ob sie einverstanden sind, wenn wir dazu kommen. Na gut, haben wir getan. Ich hatte einen leckeren french press Kaffee und habe meine erste sitatunga-Antilope gesehen, weit weg, aber sie war da. Von der Terrasse der Wasa Lodge hat man direkten Ausblick auf einen See mit viel Papyrusgras. Sehr gut, die hatte ich in Uganda verpasst.
Nach tatsächlich ca. einer Stunde kam Angela mit guten News: Wir konnten in ein quasi gerade erst fertig gewordene Camp (Kabwe 2-Camp). Puh, Glück gehabt und die Finanzen geschont. Eine Nacht im einzig freien tented Camp hätte uns 70 USD gekostet. Mit der neuen bzw. geplanten Lösung waren es dann *nur* noch 20 USD pro Person.
Nach einer kurzen Lunchpause am Picknicktisch wurden Fridos Zelt und mein Schlafplatz im Auto vorbereitet. Eeendlich kam die Sonnenliegenauflage von Emma und Kevin zum Einsatz.
Der Fibwe Public Viewing Point soll einer der besten Plätze sein, um die BATS zu sehen. Sie fliegen direkt über diese Lichtung zwischen massenweise Papaygras zum großen Fessen. Schon von weitem konnten wir sie über dem sogenannten bat forest kreisen sehen. Und das waren viiiele. Sie wurden vermutlich von irgendwas gestört und bis sich die schwarze Masse wieder beruhigt hatte, dauerte es eine Weile. Bis es gegen 18:15 Uhr so richtig losging, haben wir uns mit den Pontoon-1-3 Südafrikanern unterhalten. Wir haben uns verkniffen nachzufragen, wieso sie denn Platz für 30 Leute brauchen…
Als es dann soweit war, sah es so aus, als gäbe es ein paar Oberflughunde. Sie sind zuerst aufgestiegen, der Rest hinterher. Vielleicht waren sie aber auch einfach hungrig und hatten keine Lust mehr abzuhängen. 🙂 who knows..
Es war echt beeindruckend, so mit dem Sonnenuntergang und dieser Masse an Tieren in der Luft. Teilweise konnte man sogar den Flügelschlag hören, es gab einige Tiefflieger.
Keines unserer Bilder zeigt die Menge an Tieren oder wie imposant das Spektakel war. Das muss man einfach erleben! Empfehlenswert. Der weite Weg hatte sich wirklich gelohnt! Hier gibt es übrigens eine gute Doku dazu!
Die Nacht war kurz, um 3 Uhr sind wir aufgestanden, um uns die batwomen and -men bei der Rückkehr anzugucken. Es war um 4 Uhr beim viewing Platz natürlich noch dunkel, so dass man die bats nur hören konnte. Ziemlich viele waren anscheinend schon wieder zurück. Bis kurz vor Sonnenaufgang haben wir uns die Zeit mit Sterne gucken vertrieben – Afrika hat definitiv einen super Sternenhimmel und es war sehr gut zu sehen, wie die Sterne sich bewegt haben. Langsam sind dann vereinzelte Flughunde (fruit bats) aufgetaucht, haben ihren bats forest angesteuert und haben sich in die bereits kreisenden Massen eingereiht. Hat etwas gedauert, bis jede*r ihren/seinen Platz wieder hatte. Nicht ganz so spektakulär wie am Abend, aber ein gutes Aufwachprogramm.
In der Nähe eines anderen Camps, das die *Massen* an Südafrikaner*innen für sich beansprucht hatten, gab es einen Aussichtsturm, von dem man auf eine kleine Grasfläche und hohes Papaygras gucken konnte. Dort machen sich morgens gegen 6 Uhr die sitatungas und pukus über das Gras her. Eine kleine sitatunga hat sich erstmal ins Gras verdrückt, hat es sich dann aber anders überlegt und wollte noch mal zurück. Das hat aber den Vögeln mit den gelben Füßen nicht besonders gefallen, sie haben attackiert! Das sah sehr komisch aus, vor allem wenn die sitatunga versucht hat, sie vom Kopf abzuschütteln. Hilarious! 🙂
Anschließend wollten wir das Krokodilnest begucken, hatten aber nicht so den Plan, wo es eigentlich ist. Nach zwei “ach, gehen wir mal hier lang“ – Versuchen, hat uns der Ranger einer anderen Gruppe entdeckt. Sein Blick hat uns gesagt, dass er nicht so happy darüber war, dass wir da so ganz alleine rumgelaufen sind. Also hat er uns eskortiert: Über die von uns zuvor bestaunte Grasfläche ging es vorbei am (freien) *Hippo-Highway* (O-Ton) zum Kroko. Es lag ganz friedlich auf seinen Eiern und hat keinen Mucks gemacht.
Unser anschließender mini Game Drive war nicht so aufregend, es gab nicht so viel zu sehen. Also haben wir uns auf den Weg gemacht. Allerdings mussten wir uns erstmal auskeksen, ob wir nochmal verlängern und in den South Luangwa NP fahren wollten oder nicht. Frido will anschließend weiter nach Malawi, ich wieder zurück und erstmal noch nach Livingstone, Botswana, Zim und anschließend durch Sambia nach Malawi. So der Plan derzeit. Aber die Straßenverhältnisse und irgendwie auch die Aussicht, dass ich das Auto alleine in einer mehr als Eintagestour wieder nach Lusaka bringen sollte, haben uns/mich nicht so begeistert. Also ging es ohne Zwischenfälle zurück nach Lusaka.
Für mich geht es jetzt morgen mit dem Bus weiter gen South Luangwa. Es soll einer der besten Parks (in Afrika) sein.