Die Südküste von Sri Lanka ist zu dieser Jahreszeit voll, seeeehr voll. Ich war mir noch nicht so ganz sicher, wo an der Küste ich eigentlich genau hin wollte. Partyhostels gab es da viele und coole Surferhostels, aber das war alles nicht so das, was ich wollte. Nach etwas hin und her habe ich dann aber erstmal entscheiden nach Unawatuna zu fahren. Dort ist die Freundin einer Freundin meiner kleinen Schwester sesshaft geworden und betreibt mit ihrem sri lankischen Freund ein Hostel. Das war erstmal meine Anlaufstelle.
Die Busfahrt von Arugam Bay nach Unawatuna war trotz meines Zwischenstopps und der Nacht in Ella total lang. Irgendwie sind alle Busfahrten auf Sri Lanka lang, dabei ist die Insel nun wirklich nicht sehr groß.. Gar nicht vorzustellen, wie lange der Trip gedauert hätte, wäre ich direkt von Nuwara Eliya hierüber gefahren wäre.
Erstmal ging es nach Matara und dort bin ich dann in den Bus Richtung Galle umgestiegen. Die Fahrt ging direkt am Meer entlang und zu sehen gab es ein paar Häuser, viele Hotels und Restaurants, ab und an mal eine Palme hier und da, und klar, das Meer. Und rot gefärbte Touristen. In Unawatuna konnte ich an einer Abzweigung rausspringen und musste nur noch ein paar hundert Meter zu Fuß gehen. Im Hostel angekommen habe ich mich erstmal in meinem „Zimmer“ breit gemacht. Zimmer in “ „, weil es vorne im Raum drei Einzelbetten gab und dahinter, so ein bißchen durch eine Wand abgetrennt, ein Etagenbett. Ein Bett davon war meins. Und sonst war da bis auf in einer Nacht auch keine*r – praktische Sache. Es gab im Hostel eine Hängematte, eine schwangere Katze, zu viele Fische in so einem Betonaquarium, eine nette hm, Lounge, und eine Schwiegermutter in Spé, die sehr witzig war.
[ngg src=“galleries“ ids=“9″ exclusions=“83,84,85,86,87,88,90,91″ display=“basic_slideshow“]Weil ich mich nicht so richtig aufraffen konnte, den Wohnort zu wechseln, bin ich am Ende gleich eine Woche geblieben. Ein paar Tage war ich etwas Erkältungsschlapp und habe mir in den kleinen Kiosken oder Shops, die es überall gibt, so ein Pulverchen aus Ingwer und wer weiß was noch für Kräutern besorgt. Das wurde mit heißem Wasser aufgegossen und hat hervorragend geholfen. Und auch ganz gut geschmeckt. Habe mir gleich noch ein paar mehr besorgt, die noch auf ihre Verwendung warten.
Nach ein paar sehr faulen, weil vor allem schlappen Tagen habe ich mich aber doch auch wieder etwas weiter weg bewegt. Zusammen mit Denise, die ich ja schon in Ella getroffen hatte und die sich ganz in der Nähe aufgehalten hat, bin ich mit dem Roller nach Downtown Unawatuna gefahren. Da gibt es jetzt nichts besonderes zu sehen, aber wir wollten etwas essen und erkunden, was es sonst so zu konsumieren gibt. Antwort: Nichts Aufregendes. Aber Roller fahren war wie immer lustig. Und einen sehr leckeren (und sehr teuren) Eiskaffee haben wir uns auch gegönnt.
Galle
Einen anderen Tag war ich in Galle und habe mir das Galle Fort angesehen. Das ist eine Festung, die erstmals von den Portugiesen erbaut, aber dann von den Holländer zu dem weiter entwickelt wurde, was es auch heute noch zu sehen gibt. Ein Großteil der Festung ist nämlich nach über 400 Jahren noch sehr gut erhalten. Inzwischen springen nur keine seefahrenden Holländer mehr in den Gassen herum. Nur holländische Touristen (und viele andere). Wobei ich auch gelesen habe, dass ein Teil der Häuser (bereits (oder immer noch?)) nicht-locals gehört. Es scheint aber ein ganz gutes Management zu geben, das versucht, die Authentiziät des Forts zu erhalten.
Das Fort ist aber dennoch im Grunde nur so eine Touristensache. Unglaublich viele Restaurants, Shops, Boutiquen und natürlich Hotels. Naja, wers mag. Ich bin ein bißchen dadurch gelaufen, habe für Helena ein Souvenir erstanden und mich etwas länger mit dem Verkäufer unterhalten (und gleich noch ein zweites Souvenir geschenkt bekommen). Ah, und dann war da noch irgendetwas los, nebenan auf der Grünfläche. So eine Art Schulsportfest, das fand ich nun wirklich wesentlich interessanter. Und woanders haben Kinder Cricket trainiert. Gleich daneben war auch das Cricketstadium von Galle. Leider waren an den nächsten Tagen keine Matches, das hab ich da extra nachgefragt. Ich habe mir dann noch einen lemon juice und ein paar so Snacks am Straßenrand gekauft und bin noch etwas in der Stadt umher gewandert.
I can swim. Can u?
Im Hostel habe ich nach ein paar Tagen eine Italienerin getroffen, die in Galle für ein paar Tage Volunteering in einem Schwimmprojekt machen wollte. Das Projekt wird derzeit von einer holländischen Schwimmlehrerin betreut, die nun aber wieder die Heimreise antreten wollte. Gioconda und ich haben ein wenig darüber geredet und am Ende des Tages habe ich dann gefragt, ob ich nicht vielleicht mitkommen könnte. Holland hatte dazu das letzte Wort und es wurde genehmigt. Am Montag Mittag sind Gioconda und ich dann gemeinsam mit dem Bus nach Galle. Und das war sehr merkwürdig. Also, der Bus hat an der Hauptstraße gehalten und wir sind schnell vorne rein. Auf unsere „How much?“ – Frage hat der Typ aber einen so absurden Betrag genannt, dass wir gesagt haben, dass wir das nicht zahlen. Mehrfach. Und das er uns bitte den richtigen Betrag sagen solle bzw. wir haben den Betrag genannt, von dem wir wussten, dass es ungefähr hinkommt. Aber er wollte einfach nicht. Es haben natürlich auch alle um uns herum das kleine Drama mitbekommen und ich glaube, er wollte keine Schwäche vor den locals zeigen und nicht zugeben müssen, dass er uns hier gerade abzuziehen versucht. Einige haben nämlich schon etwas entgeistert geguckt. Seine Lösung war daher dem Fahrer zu sagen, dass er anhalten soll – wir wurden ernsthaft auf die Straße gesetzt. Das war nun keinem von uns schon mal passiert. Hmm. Glücklicherweise mussten wir gar nicht lange warten und es kam gleich der nächste Bus, in den wir schnell reingehüpft sind. Und hier war das mit dem Ticket total normal – wir haben gezahlt, was alle gezahlt haben.
In Galle angekommen haben wir uns mit der Holländerin im The Old Railway Cafe getroffen. Dort gab es unten eine Schneiderin, die total schöne Sachen hatte und oben das Cafe, das von ihrem Mann betrieben wurde. Da war es sehr nett. Alle haben sich ein wenig kennen gelernt und dann ging es auch schon los Richtung Pool. Das Projekt heißt „I can swim. Can u?“ und wurde nach dem Tsunami 2004, der die Küste Sri Lankas erheblich getroffen hat und bei dem viele Menschen ums Leben gekommen sind, ins Leben gerufen. Ich glaube, es werden hauptsächlich Frauen unterrichtet. Also keine Kinder bzw. diese erst ab einem gewissen Alter. Als wir angekommen sind waren bereits ein paar Frauen im Wasser, andere kamen so nach und nach. Es gab eine kleine Vorstellungsrunde und die Frauen wurden den Lehrerinnen zugeteilt. Ich habe erstmal nur zugeguckt und hier und da geholfen. Es hat mega viel Spaß gemacht. Alle waren bester Laune und hatten viel Spaß und kleine und große Erfolge zu verzeichnen.
Alle Teilnehmerinnen haben einen Schwimmpass, der 30 Schritte enthält und in dem der Fortschritt festgehalten wird. Der erste Step ist es, sich mit dem Pool vertraut zu machen, er wird gemeinsam mit der Schwimmlehrerin einmal umrundet. Und es wird erklärt, wo es flach und wo es tief ist. Anschließend geht es ins Wasser und das nächste größere Ziel ist es, den Kopf unter Wasser zu stecken und danach zu floaten. Also im Wasser zu schweben. Ich fand die Art und Weise, wie das alles gemacht wurde, richtig gut.
Da natürlich eine Schwimmlehrerin sich nicht gleichzeitig um alle Schulerinnen kümmern kann und vor allem weil das Projekt auch Hilfe zur Selbsthilfe ist, werden von den erfolgreichen Teilnehmerinnen anschließend einige selbst zu Lehrerinnen.
Und weil es so viel Spaß gemacht hat, haben wir am Ende der Schwimmstunde noch ein Erinnerungsfoto gemacht.
[ngg src=“galleries“ ids=“9″ exclusions=“83,84,85,86,88,89,90,91″ display=“basic_slideshow“]Surfen, Yoga, Tauchen..
Neben ein paar Runden im Pool habe ich mich auch noch ein wenig anderweitig sportlich betätigt. Ich habe eine kleine Surfstunde genommen und meine eingerosteten, hauptsächlich vor vier Jahren in Mexiko erworbenen Surffähigkeiten, wieder aufgefrischt. War jetzt gar nicht so schlecht. Aber die Tage drauf alleine üben wollte ich dann auch nicht und es war auch irgendwie niemand zum gemeinsamen Üben verfügbar. Naja, next time.
Außerdem war ich beim Yoga in so einem fancy Yogastudio (Sri Yoga Shala). Das war mehr oder weniger mitten im Dschungel, aber trotzdem relativ nah am Hostel. Dort war ich, hm, ich glaube zwei Mal. War auch nicht so ganz günstig, aber es war wirklich gut. Und hinterher konnte man noch den Pool nutzen. Der war sehr idyllisch.
[ngg src=“galleries“ ids=“9″ exclusions=“83,84,85,86,87,88,89,90″ display=“basic_slideshow“]Einen anderen Tag war ich tauchen. Zwei Tauchgänge und einer davon war mein erster Wracktauchgang ever. Ich fand das so okay, ich tauche ja lieber länger und dafür dann eben nicht auf 30 Meter runter. Hat man irgendwie mehr davon. Wobei, das kommt auch immer darauf an. Wenn es neben dem, was man da in der Tiefe so beguckt, noch ein Riff oder ähnliches gibt, das man sich auf dem Rückweg noch ansehen kann, ist es gut. Wenn nicht.. hmm, dann ist es ja nur runter, einmal rum, drüber und ggf. rein ins Wrack und wieder auftauchen.. Und genau so war das in diesem Fall. Und soo viel zu sehen gab es da auch nicht. Beim zweiten Tauchgang hat dann der eine Typ aus Italien, der im Übrigen ausgebildeter Dive Master ist, erstmal irgendwelche Muscheln und Stücke von Korallen oder was weiß ich vom Meeresboden aufgesammelt. Ne, ist klar. Macht man ja auch so.. So ein Idiot. Mein Tauchbuddy Vijay (aus Indien, aber lebt in San Francisco) dagegen war super nett und wir hatten Spaß.
Eigentlich wollte ich nicht unbedingt in Unawatuna tauchen gehen. Eher noch etwas weiter westlich, bei Bentota in der Ecke. Aber das ist dann wie oben beschrieben ausgefallen, ich hatte einfach keine Lust noch groß woanders hinzufahren. Mein Tauchguide meinte dann auch, dass das Tauchen an der Ostküste am Besten sei, bei Trincomalee. Aber ähnlich wie in Arugam Bay ist da gerade nichts los und die Tauchcenter haben alle zu, weswegen das eh nicht auf meinem Zettel stand. Sollte ich jemals nochmal nach Sri Lanka reisen weiß ich wohin.
Alte Bekannte..
Jaaaa, die Welt ist klein. Die Freundin der Freundin meiner Schwester und ich haben uns bei facebook connectet. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir zwei gemeinsame Freundinnen (also facebook-Freundinnen) haben. Die eine war eine gemeinsame Bekannte aus Hamburg, die Ehefrau eines ehemaligen Arbeitskollegen von mir, und die andere eine Holländerin, die ich vor gut fünf Jahren mal in Vietnam kennen gelernt habe. Ja, und die wohnte jetzt mit ihrem Freund, den ich damals auch in Vietnam getroffen habe, in einem Haus vielleicht so 200 Meter entfernt vom Hostel. Da bin ich doch da gleich mal hin und hab „hallo“ gesagt. Das war lustig. Wir haben zusammen ein Bier getrunken, oder ja, vielleicht auch noch eins mehr und vielleicht auch noch was anderes. Auf jeden Fall war es sehr lustig. Wir waren einen anderen Abend noch zusammen in Downtown Unawatuna was essen. Es gab ein sehr leckeres Thunfischsteak und noch mehr Bier. 😀
Negombo
Und irgendwann wurde es auch mal Zeit, mich in Richtung Colombo zu bewegen. Die Malediven haben schon auf mich gewartet.. Ich habe noch eine Nach in einem Hostel in Negombo eingelegt, aber das war es eigentlich auch schon aufregendes. Und da ist alles auf Touristen ausgelegt. Es gibt eine Straße direkt hinterm Strand, links und rechts nur Restaurants und Hotels. Thats it. Laaangweilig.
Aber erstmal musste was zu essen her. Auf dieser gerade erwähnten Straße habe ich einen kleinen, ja, ich glaub man könnte das Imbiss nennen, also ich habe da einen Imbiss gefunden. Der war mini klein, aber es gab vier Sitzplätze, vielleicht fünf. Da habe ich gegessen und mir nebenan einen super leckeren frischen Saft gekauft. Als Nachtisch sozusagen. Und dann ging es nahtlos in den Partymode über und ich habe mir im Alk-Shop gegenüber ein kaltes Bier besorgt. Und mit dem bin ich dann an den Strand und habe Sonnenuntergang geguckt. 😀 Party eben.