Botswana = Elefantenland. Alle (travel-)Welt redet hier in den südlichen Gefilden vom Chobe Nationalpark und der Masse der dort lebenden Elefanten. Und das oder die wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Allerdings wurde mir auch mehrfach berichtet, dass ich aufgrund der anhaltenden Dürre auch einige tote Elefanten zu Gesicht bekommen würde, die unglaublich stinken. Die Kadaver werden nämlich von den Rangern aufgrund der Milzbrandgefahr verbrannt. Darauf war ich natürlich weniger scharf, aber was solls, das ist die Natur. Ich habe mir (und euch) ein Foto davon erspart.
Botswana hat die größte Elefantenpopulation überhaupt. Der ein oder andere hat vermutlich gelesen, dass die Regierung hier gerade das Jagdverbot zum April nächsten Jahres aufgehoben hat, weil es einfach zu viele auf zu kleinem Raum sind und dadurch Unmengen an großen Bäumen zerstört werden und es vermutlich auch noch weitere Probleme mit sich bringt. Soweit ich verstanden habe soll die Jagd aber nur für eine gewisse Zeit erlaubt sein. Aufgrund der Sozialstruktur der Elefantenherden kann auch nicht einfach irgendein Elefant geschossen werden. Entweder nur die alten oder aber die ganze Herde. Es werden dann Permits vergeben, die hoffentlich für die Europäer und Amis etc. richtig viel Geld kosten! Damit sie ihr Foto machen können.. tja, wer’s braucht. Immerhin wird das tote Tier dann noch verwertet, Fleisch an die locals, Elfenbein an die zuständige Behörde usw. Ich habe mir sagen lassen, dass die botswanischen Behörden diesbezüglich recht gut organisiert und strikt sind. Kann man nur hoffen, dass sie wissen, was sie tun.
In der BackpackingAfrica-Gruppe auf fb wurde mir das Elephant Trail & Guesthouse in Kasane empfohlen. Die staff organisiert Aktivitäten wie game drives, boat cruises oder Campingsafaris im Chobe. Oder sagen wir mal, sie sind der Zwischenstep zwischen Kunde und Safaricompany. Dummerweise connecten sie einen aber nur, wenn sich mindestens zwei Leute pro Aktivität zusammen finden. Blöd, wenn die vorhandenen Leute schon einen game drive gemacht haben..Immerhin stand für den Nachmittag für einige aber der obligatorische boat cruise auf dem Chobe River an, an dem ich last minute noch teilhaben konnte. (Nicht, dass mir das jemand von der staff von alleine mitgeteilt hätte, nene, muss man schön alles selbst rausfinden..)
Ich habe mir bzgl. des Game Drives dann selbst geholfen und vor dem Cruise am Flußufer eine sich mir als Miss P vorstellende Dame einer Safari Company angequatscht und nach den game drives befragt. Der Preis war minimal teurer, aber alles im Rahmen. Sowieso sind die Aktivitäten hier wesentlich günstiger als zum Beispiel in Sambia. 260-290 botswanische Pula für einen 3-Stunden Boat Cruise oder einen dreistündigen Game Drive sind nun wirklich ok. Der Nachteil sind die Unmengen an Touris, Booten und Safariautos.
Leider hat es direkt vor dem Boat Cruise geregnet. Nicht die beste Voraussetzung viele Tiere, insbesondere Elefanten, zu sehen, weil sich dann andere Trinkmöglichkeiten auftun. Es gab aber trotzdem einiges zu sehen: Unter anderem Hippos, Krokos, Fischadler, Wasserböcke und Büffel. Und eine sehr schöne Landschaft rund um Sedudu Island. Und einen Blick auf Namibia. Nicht dass das jetzt vollkommen anders ausgesehen hätte. 🙂 Die Anekdote des Guides dazu: Diejenigen Boote, die mit einem Affentempo über den Fluss donnern, kommen natürlich von der anderen Flussseite und dürfen nicht auf der botswanischen Seite rasen. Das dürfte eine Auswirkung der Entscheidung vor dem Internationalen Gerichtshof Ende der 90er darüber sein, zu welchem Land die Insel nun gehört. Wie man sieht, scheint Botswana gewonnen zu haben.
An Tag 2 war dank eines relativ guten WLAN’s im Guesthouse nach Hause telefonieren dran. Videocall mit Helena, die gerade mit Oma busy war, Quatschen mit der Schwester und Annika. Und das alles ganz bequem von der Hollywoodschaukel aus – könnte schlimmer sein.. 🙂
Am nächsten Morgen wurde ich äußerst pünktlich zu meinem Game Drive abgeholt. Und eeeendlich habe ich Elefanten im Chobe gesehen. Und zwar viele! Eine Herde von bestimmt 60 Tieren ist relativ aufgeregt genau am Auto vorbei gerannt, mit Trompete.
Ansonsten war der Game Drive nicht sooo aufregend. Ich glaube auch, dass es damit jetzt erstmal reicht. Es sei denn, es gibt was Spezielles zu sehen, wie beispielsweise wild dogs oder Leoparden Zimbabwe 🙂
Aber bis dahin ist es noch ein paar Tage.. erstmal bleibe ich noch etwas im Botswana und versuche ein paar mehr der 2.4 Millionen Botswaner*innen zu treffen. Ist gar nicht so einfach.