Endlich an den Strand. An einen leeren Strand. In Arugam Bay ist zu dieser Jahreszeit nämlich totale Nebensaison, es ist (fast) menschenleer. Die Saison geht von April bis Oktober, dann tummeln sich hier die Surfer und es soll ziemlich voll sein. Jetzt war genau das Gegenteil der Fall. Und falls ihr euch nun fragt, was ich denn da in der Nebensaison machen möchte, wenn doch nichts los ist!? Genau das: Nichts!
Auf der Busfahrt habe ich neben einer Omi gesessen, die mit ihrer Familie unterwegs war. Wir haben Ananas und Linsenbällchen miteinander ausgetauscht und ein wenig geplauscht. Sehr nett war das. Kurz vor dem Ziel hat der Busfahrer doch tatsächlich noch eine Mittagspause eingelegt. Ich habe ein bißchen das Treiben auf der Straße beobachtet, gelbliche Körnchen auf der Straße als Mais identifiziert (die lagen da zum Trocknen) und gestaunt, wie viele Kinder sich in den Bus quetschen können. Aber das geht natürlich besser, wenn die Erwachsenen mit Sitzplatz alle einfach die Schulranzen der oftmals völlig fremden Kinder auf den Schoß nehmen. Das möche ich bei uns mal sehen.. Anyway, die letzte Stunde der gefühlt sowieso schon ewig langen Busfahrt nun auf jeden Fall noch viel länger. Jede zehn Meter hat der Bus angehalten, damit fünf Kinder in den Bus rein- oder rausspringen konnten.. 😀
Und weil die Busfahrt so ewig gedauert hat, bin ich auch gleich einen Tag länger in Arugam Bay geblieben als gedacht.. Soll sich ja auch lohnen, das Nichtstun. Eine Unterkunft hatte ich online noch nicht gebucht. Es war nicht so ganz klar, was eigentlich auf hatte und ganz einsam und alleine wollte ich nun auch nicht sein. Ich bin also aus dem Bus gesprungen und habe mir drei verschiedene Hostels oder Guesthouses angesehen. Und dann konnte ich mich nicht entscheiden. Oh man.. Schlußendlich hat aber der angestrengte Körper den verwirrten Geist besiegt und ich bin auf Empfehlung eines Guesthousemitarbeiters zum Beach Hut gegangen. Dort gab es für wenig Geld ein eigenes Zimmer (mit ein paar achtbeinigen Mitbewohnern) und was zu essen. Super viele Restaurants hatten nämlich zu. Außer mir gab es zudem noch ein paar andere Bewohner*innen und auch einige locals sind ins Restaurant gekommen. Ach so, und es gab Hängematten. Sehr wichtiger Faktor!
Mein Nichtstun hat sich als lange schlafen, in der Hängematte liegen, ab und an ins Meer springen und essen heraus gestellt. Letzteres war im Restaurant lecker, günstig und viel. Nicht sonderlich abwechslungsreich, aber das ist ja nichts Neues für mich. Rice and Curry oder fried rice, Pappadams, Pancakes, Lion Lager.. 🙂
Und zwischen Nichtstun und Nichtstun habe ich noch einen Bootstrip in eine Lagune und eine kleine Scooter Rundtour gemacht. Beim Essen im Beach Hut habe ich einen Portugiesen getroffen, der in Arugam Bay sein eigenes kleines Guesthouse hat. Der hat mir den Tipp mit der Lagune gegeben und mich sogar mit seinem Scooter dort abgeliefert. Der Trip selbst war jetzt nicht so der Knaller (falsche Jahreszeit), aber eine nette Abwechslung.
[ngg src=“galleries“ ids=“5″ display=“basic_slideshow“]Abgeholt wurde ich anschließend vom Neffen des Beach Hut-Besitzers (es ist ein Familienbetrieb), der dann am nächsten Tag (for free) eine Scooter – Tour mit mir gemacht hat. Das war super. Mir selbst einen Scooter zu mieten und damit rum zu fahren habe ich mich immer noch nicht getraut.. Aber vielleicht war das in diesem Fall auch ganz gut. Die Sandstraßen, auf denen wir unter anderem unterwegs waren, wäre ich alleine bestimmt nicht längs gefahren.
Wir waren also quasi auf Scooter – Safari. Nur ohne Nationalpark. Als wir an einer Militärbasis vorbei gefahren sind, ist gerade ein riesen großer Elefant (also für asiatische Verhältnisse riesen groß) über die Straße gelaufen. Die Soldatenmenschen haben ihm das Gate aufgemacht und alle anderen drum herum haben sich schnell verdünnisiert.. Ist nicht zu spaßen mit so einem Dickhäuter. Der hat die Straßenseite gewechselt, um Wasser zu finden und scheint ein beständiger Besucher der Militärstation zu sein.
Neben dem Elefanten gab es verschiedene große und kleinere Vögel, erschreckend viele Krokodile auf den Feldern und einen Haufen Pfauen zu sehen. Ah, und Äffchen. Endlich habe ich hier einen Pfau mit aufgeschlagenem Rad gesehen. Das wurde mir auf der Safari letztens noch verwehrt. Und das obwohl da so viele Männchen rumgesprungen sind.
[ngg src=“galleries“ ids=“4″ sortorder=“81,82,56,52,53,51,54,55,57″ display=“basic_slideshow“]Ja, und irgendwann war das Nichtstun auch vorbei und ich bin sehr früh morgens in einen Bus gestiegen, um an die sehr volle Südküste zu fahren. Die ganzen Surfer, die ab April hier in Arugam Bay sind, sind jetzt alle dort. Ah ja, und die russischen Pauschalurlauber*innen..