Murchison Nationalpark

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Am Donnerstag Morgen mit dem Nachtbus in Kampala angekommen, habe ich in der City innerhalb kürzester Zeit mit Sicherheit zu viele Abgase eingeatmet, mir war echt schlecht.. dazu beigetragen hat vermutlich die mehr oder weniger erholsame Busfahrt.. Zwar wurde die sehr laute musikalische Beschallung zumindest visuell irgendwann abgeschaltet, aber das hat meinem Schlaf nur bedingt geholfen..Auch nicht dazu beigetragen haben die mini kleinen Sitze (bestimmt alles aus China) und die Armlehne oder die Verankerung der Armlehne, die sich abwechselnd in meine Seite gebohrt haben.. Aber sonst war es recht spaßig. Und immerhin hatte ich einen Sitzplatz, im Gegensatz zu einigen Kindern im Bus..

Im riesigen, nach Massenabfertigung anmutenden Red Chili Hideaway in Kampala (ich vermute am aller äußersten Zipfel) durfte ich netterweise bereits morgens mein Bett beziehen und hatte erstmal einen Dorm für mich alleine. Hatte etwas Schlaf nachzuholen.. über das Hostel hatte ich eine dreitägige Tour gebucht, die zwei game drives im NP, die Besichtigung der Wasserfälle und eine Bootsfahrt auf dem Nil beinhaltete. Inkl. Bett im Zelt und Transport für schlappe 320 Dollar, Essen und Trinken noch obendrauf. Das nennt sich dann low budget safari, nur damit ihr mal so eine Idee von den Preisen bekommt.

Aber zu den schönen Dingen des Lebens: Der Murchison Nationalpark. Nach einem 7 Stunden Ride im Minibus mit drei Amis, einem Brexiter, einer Deutschen und Tony, unserem Fahrer, sind wir bei den Wasserfällen angekommen: 45 Meter lang oder tief und “hab ich vergessen wie viel Liter Wasser pro Sekunde“, die dort runter rauschen.. natürlich stilecht im Regen bestaunt. Ich glaube, ich habe noch keinen größeren Wasserfall gesehen, während die Sonne schien. Full experience also. Nachdem wir die Falls bewandert und bewundert haben, ging es ins Red Chili Camp. Auch recht groß, aber mitten im Busch und nahe am Nil. Mit lauter Pumbas und angeblich um die Zelte grasende Hippos in der Nacht. Entsprechende Sicherheitsinstruktionen gab es direkt bei der Ankunft..Leider haben wir keine gesehen..menno, darauf hatte ich mich echt schon gefreut. Auch zu den Affen gab es Sicherheitsinfos: Alles gut duftende wie Zahnpasta (?), Cremes und alles essbare musste an der Rezeption verstaut werden. So ein Baboon mag anscheinend alles. Auch mein Handtuch, das hing gestern abend nämlich nicht mehr da, wo ich es am Morgen zum Trocknen aufgehängt hatte..

Der erste game drive am Samstag morgen war super. Um 7 ging die Fähre über den Nil, um den Norden des Parks zu erreichen. Der NP ist durch den Nil in zwei Teile geteilt: Im Norden Savanne und Woodland und im Süden dichter Regenwald. Wir mussten von Süd nach Nord. Dort haben wir fünf Löwen gesehen, davon zwei, die noch jünger waren und es sich auf einem Baum gemütlich gemacht hatten. Und Mami hat ganz gemächlich unser Auto umrundet. Und das am Lions Day.. Außerdem gab es einen Haufen verschiedene Antilopenarten, Ugandan Kob, Waterbacks, Giraffen, viele Büffel, verschiedene Vogelarten und Pumbas zu bestaunen. Und sausage trees (kein Scherz). Aus den Sausages wird ein local brew hergestellt und die Elefanten mögen die auch seeeehr gerne (vermutlich weil sie davon betrunken werden). Nach einer Mittagspause ging es dann auf den Nil, diesmal nicht auf die Fähre sondern auf ein “echtes“ Boot. Zwei Stunden gegen die Strömung Richtung Falls und eine mit ihr zurück. Ich habe unglaublich viele Hippos gesehen, einen Vogel mit einem schwarz-rot-gold Schnabel und auf dem Rückweg einen Elefanten, der eine dicke fette Wunde am Bein hatte. Irgendwelche Wilderer waren hier am Werk, zum Glück ist Dumbo aus der Falle rausgekommen.

Heute war dann noch der zweite game drive dran, also wieder über den Nil und dann gings los..aber leider war nicht viel zu sehen. Also außer Pumbas und so. Jaja, there is no appointment with nature.. aber am Ende haben wir doch noch eine Herde Elefanten gesehen, insgesamt ca. 20. Relativ weit weg, aber wozu hat man einen 30 fach optischen Zoom an der Kamera?! Jetzt hocke ich im Bus, wir sind wieder in Kampala und ich muss mir überlegen, was ich ab morgen so mache.

Und noch das hier: Dass die Chinesen große Geschäfte in Afrika machen ist mir ja nicht neu, aber das die ugandische Regierung Komplettausverkauf macht ist schon krass. Da haben sie etwas Öl im Nationalpark gefunden und jetzt buddeln die Chinesen den Nationalpark um. Wozu genau bekommt ein Gebiet den Status Nationalpark? Doch um geschützt zu werden, dachte ich jedenfalls. Naja, Geld regiert die Welt und hier haben die Chinesen sicher ein paar große Dollarscheine auf den Tisch gelegt! Es standen auf dem Weg zu den Wasserfällen dicke Maschinen und viele kleine dicke Chinesen rum, die die ugandischen Arbeiter “beaufsichtigt“ haben.. gruselig. Nächstes Jahr soll auch ein Damm im NP gebaut werden. Das mit am stärksten an Bevölkerung zunehmende Land der Erde braucht Strom.

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Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Franzi

    Hallo Isa,
    Helena “ Das Giraffenbild ist für mich. Hatte ich Isa gesagt!
    lg aus Hamburg

  2. Jeanette

    Die Hippos in der Nacht gibt’s wirklich. Unser Zelt hatte gewackelt und ich vor Angst kein Auge zugemacht

    Habt ihr auch die Albino-Hippos gesehen?

    Klingt alles toll und nach Abenteuer

    1. Isabel

      Neeeeein, keine Albino-Hippos 🙁

      1. Jeanette

        Die sehen aus wie große Schweinchen, also von der Farbe…

  3. Corinna

    Hi Isa! Freue mich immer einen Eintrag von dir zu lesen. Die Fotos sind toll. Klingt nach einer spannenden Zeit. Erinnert mich an unsere Safari in Tansania. Jetzt wird’s indiskret: Muss immer noch lachen, wenn ich an unsere nackten Hintern hinter dem Van und hungrige Löwen denke…
    LG
    C.

  4. Gisa

    Wow, es ist toll deinen Beiträgen zu folgen und so einen Teil der Welt, der mir noch völlig fremd ist, ein wenig kennenzulernen.
    Viel Spaß weiterhin!