Bujagali

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Sechs Nächte, solange war ich jetzt bisher noch nicht an einem Ort.. zumindest nicht am Stück. Nach weiteren drei Tagen in Kampala mit Besuch des Bahai Tempels, des Lubiri-Palastes (endlich), neuer maßgeschneideter Jacke und einem versuchten Handtaschendiebstahl habe ich beschlossen, 140 $ auf den Kopf zu hauen und raften zu gehen. Dazu wurde ich morgens im Hostel abgeholt, bei der Ankunft in Bujagali gabs ein schnelles Frühstück bei Nile River Explorers, der Rafting Company. Da der Verkehr in Kampala zumeist ziemlich irre ist, waren wir spät dran, so dass ich also noch während des ersten Briefings mit meiner Rolex da saß (nein, ich bin über Nacht nicht reich geworden, das ist was zu essen).. Helm und Rettungsweste ergattert und los geht’s. Ach ja, und an der Einstiegsstelle angekommen noch ein Paddel unter den Arm geklemmt, Schuhe aus, Leute auf zwei Rafts verteilt, alle lebensrettenden Kajaker ins Wasser, noch ein paar Witze von den Guides und dann gings wirklich los. Wer von euch Mädels oder auch Jungs übrigens mal krass trainierte Männerkörper angucken will, ist beim Rafting genau richtig.. allerdings hat Frau oder Mann dazu auch nicht unbedingt so viel Zeit, überleben will man das ganze ja auch.. Mein Guide No. 1 (ich wurde nach dem Mittagessen ins andere Boot „promotet), Juma, hat sich mit Instruktionen eher zurück gehalten.. die meisten würden sich das ja eh alles nicht merken oder wenn doch, dann die ganze Zeit darauf achten, alles richtig zu machen (was eher nicht klappt)..das hieß also:

  • Jede*r paddelt wie er/sie will. Nur vorwärts und rückwärts sollte man drauf haben (wurde auch kurz geübt, auch wer links und wer rechts im Boot sitzt).
  • Geht man über Bord, kommt man schon wieder ins Boot, irgendwie, auch hier macht das jede*r wie er/sie will. Auch das wurde geübt.
  • Landet man im Wasser, gibt es Instruktionen, ob das Wasser flach ist oder nicht (wenn ja, soll man sich lieber den Popo an den Felsen aufschrubbeln, nicht die Knie oder Schienbeine..).
  • Wenn das Boot flippt, soll man die Stelle ertasten, an der ein Hohlraum zwischen Wasser und Boot ist und dann unter dem Boot hervor kommen (so ähnlich). Und dabei die Luft anhalten und möglichst nicht ertrinken.. Hat geklappt..
  • Er will keine Anrufe von wütenden Muttis, weil Töchterchen oder Söhnchen die Regeln nicht verstanden hat.. ah ja..ich hab überlebt..

Auf all diesen Bildern bin ich irgendwo drauf, viel Spaß beim Suchen..

Neben der Rafterei kann man sein Portmonee auch noch auf andere, vielfältige Art und Weise leeren (sie nennen das hier „they (die Weißen) empty their wallets in Africa“).. Kayaking, Tubing, Bungee Jumping, etc.. Ich hab es vorgezogen, ein Buch zu lesen, mit den locals im village zu plaudern, mit ihnen zu essen und ein paar Bierchen zu trinken, die Affen bei ihren Spielchen zu beobachten, Sonnenuntergang zu gucken und einen auf Tarzan zu machen. Zwei Mal umgezogen bin ich auch, von Nile River Explorer Camp ins Nile River Camp (3 Minuten entfernt und angeblich ruhiger, naja, aber mit Pool) und dann in das Haus eines Freundes mit Ausblick auf den Nil, zum Nichtstun. Ah ja, die Source of the Nile habe ich auch bewundert (unspektakulär) und das, obwohl ich irgendwie kaum Kohle dabei hatte.. Montag Nachmittag ging es dann in irgendein Dorf, der Freund von dem Freund hatte ein Familientreffen. Das war zwar nur kurz, aber es war super da. Die Menschen sind sowas von nett und herzlich und nehmen einen auf, als wäre man selbst Mitglied der Familie oder Community. Ein Teil der Kultur dort ist es, dass Mädchen und Frauen sich vor Besucher etc. hinknien, um ihren Respekt auszudrücken.. schade, dass die Jungs mir das erst gesagt haben, nachdem ein Mädchen vor uns auf die Knie gegangen ist und ich (vermutlich) total dämlich aus der Wäsche geguckt habe. Witzig wurde es dann, als eine Frau mit Baby auf dem Arm vor mir stand/kniete, um u.a. mich zu begrüßen und das Baby dann erstmal gepieselt hat… happens.. Nach dem mega leckerem Essen habe ich dann 20 Minuten daran gearbeitet, ein kleines Mädchen (Rashida) davon zu überzeugen, dass ich kein Alien o.ä. bin und ihre Freundin sein will. Hat geklappt, irgendwann hat sie nicht mehr nach ihrer Mama geschrien, wenn ich einen Schritt in ihre Richtung gemacht habe.. ggf. hat es geholfen, dass ich ihr meine Wasserflasche „übermittelt“ habe. Who knows..

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Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Ingo Rosenau

    Hi Isa, das hört sich alles super spannend an.
    Da bekommt Man/n immer mehr Lust auf eine Reise in deine Richtung. Natürlich nicht nur wegen dem Land .
    Ich freue mich auf weitere so spannende und schöne Berichte.

  2. Beate Zigelski-Sahm

    Hallo, Isabel, ich freue mich so dolle an Deinen Erlebnisse auf diese Weise teilhaben zu können.

  3. Beate Zigelski-Sahm

    Hab ich vergessen, ich habe Dich gefunden!

  4. Gisa

    Super abenteuerlich! Das mit dem Alien muss ich dann irgendwann mal überprüfen, wenn wir uns wiedersehen Mal sehen, wie „normal “ du dann noch bist

    Weiter eine tolle Zeit

  5. Kathleen

    Wirklich beeindruckend. Ich bin so stolz auf dich!!