Kapstadt, zu Besuch bei San und Megan

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Jaja, es kommt immer anders als man denkt. Recht spontan und dann auch gleich für drei Wochen war ich in Kapstadt. Dabei war Südafrika nicht so wirklich auf meiner Liste.

Aber drei (ein bisschen verrückte) Hunde, die ein oder andere Runde Kabou, ein wenig Bier und auch (natürlich nur ein kleines bisschen) Wein, ein ganz anderes Weihnachten, (zu) viel Netflix (endlich habe ich alle Arrow-Staffeln durch), sehr leckeres (Grill-)Fleisch, Pinguine, Robben, keine weißen Haie, Berge und Meer (beides vor der Haustür) und die unglaublichste Gastfreundschaft ever von und bei San und Megan haben es einfach so einmalig gemacht, dass ich jederzeit wieder zurück kommen würde! I love u guys!! Thank you so much! Ich plane bereits meinen nächsten Besuch..

Dem aufmerksamen Leser ist natürlich auch in Zeiten des Coronavirus nicht entgangen, dass die Namen San und Megan schon einmal aufgetaucht sind. Die beiden hatte ich im November in Botswana getroffen, Okavango Delta, wild camping und so. Nicht zu vergessen der stark weinhaltige Nachmittag im Pool in Gweta.. Unforgotten. 🙂

Ich weiß, dass die beiden sich freuen, dass sie endlich was zum Lesen bekommen. Ich war bzgl. der Schreiberei etwas faul die letzten Wochen. Zu meiner Verteidigung: Postkarten hab ich geschafft. (Irgendwann im Februar habe ich auch erfahren, dass die Karten aus Sambia endlich angekommen sind. Sie haben drei Monate gebraucht..)

Aber nun mal von vorne: Der Flug von Vic Falls nach Johannesburg und dann von dort nach Kapstadt verlief ohne Probleme. San hat mich coolerweise direkt aufgegabelt und durch die letzten Minuten des Sonnenuntergangs gen Simons Town chauffiert. Es war schon etwas später, aber in Südafrika fällt die Sonne eben nicht schon zwischen 18 und 19 Uhr ins Wasser (oder hinter den Horizont). Das hat definitiv noch mehr zum Amerika- oder „Kapstadt ist nicht in Afrika-„feeling beigetragen. Dazu später noch etwas mehr. An dieser Stelle sei nur soviel gesagt, dass hier einiges etwas anders ist als in den afrikanischen Ländern und/oder Städten, in denen ich vorher war. Ich habe sogar meine “neues Land, erster Abend, local Bier – Regel“ gebrochen.. unbeabsichtigt natürlich. Ich glaub ich hatte Wasser. Oder Wein? Ich erinnere mich gerade nicht mehr. Wurde aber dann später natürlich nachgeholt.. 🙂 Es gibt Bier von überall her, aus Namibia, aus der Heimat und natürlich aus Südafrika.

Glencairn

San und Megan wohnen in einem sehr süßen, kleinen und weiß getünchten Haus, nur ein paar Meter entfernt vom Meer, in Glencairn. Man geht an ein paar weiteren süßen, kleinen und weiß getünchten Häuschen vorbei, überquert die Küstenstraße und springt über die Bahngleise (ja, da fährt auch ein Zug). Das Wasser ist schon recht frisch, aber ich bin ja keine Memme.. Nur die Aussicht auf eine Begegnung mit einem großen Weißen fand ich nicht so ansprechend. An der Küste gibt es nämlich normalerweise weiße Haie und vor allem in den Surfer-Bays ein paar km weiter deswegen auch sharkspotter. Wie schon in Botswana wurde mir aber auch hier total glaubhaft versichert, dass es voll safe ist. Es war auch nicht so schwierig, mich davon zu überzeugen. Ich liebe Wasser und Meer.

Und obwohl ich nicht scharf auf eine persönliche Begegnung mit einem weißen Hai war, ist es doch traurig, dass sehr lange keiner mehr vor der Küste gesichtet wurde. Das wurde mir berichtet und ich habe es auch in einer deutschen News App gelesen. Megan, die Tauchlehrerin ist, findet das auch doof, weil sich jetzt keine kleinen Haie (?) oder Fische?) mehr im Kelpforest verstecken und es somit weniger zu gucken gibt..

Während Sporty Spice San also ihre Runden im Meer schwimmt wie andere im Swimming Pool, habe ich mich mit der geliehenen Schwimmbrille auch ein bisschen sportlich betätigt. Neben San kam ich mir dabei allerdings echt blöd vor. Oder ich habe versucht bei Wellengang nicht vom Stand Up Paddle Board zu fallen. Und tauchen war ich auch, also an einem Tag zwei Tauchgänge. Es ist wie gesagt scheiße kalt im Wasser, aber es war toll. Zwar habe ich beim Tauchen keine Seals gesehen, aber dafür war ich mitten in einem Stück Kelpforest. Wer von euch schon mal “Unser Planet“ auf netflix geguckt hat, weiß vermutlich wovon ich spreche. Es ist total irre, ein Wald aus orangefarbenen langen Gräsern, wie großes Schilf. Ich weiß noch genau, wie faszinierend ich es fand, dass sich auch die Fische und die Korallen farblich nicht groß unterschieden haben. Alles war in Nuancen von gedecktem orange, grün oder braun. Und auch die Seeigel, die den Kelpforest langsam aber sicher auffressen, weil es nicht mehr ausreichend Fressfeinde gibt, waren (leider) sehr gut zu sehen.

Zu meinen weiteren sportlichen Aktivitäten kann ich noch „Yoga“ im „youtube-/Netflix home entertainment Center“ hinzufügen. Aber das wars dann auch, also zu Hause. Denn das Erklimmen des Tafelbergs ist definitiv Sport, dazu aber in einem anderen Eintrag mehr.

Weihnachten mal anders

Da ich ja am 23.12. angekommen bin, war logischerweise an den nächsten Tagen Weihnachten. San und Megan waren bei Freunden eingeladen, und damit ich auch. Am 24. musste San erst noch ein paar Marinemenschen die Zähne richten (im guten Sinne, sie ist Zahnärztin), daher sind Megan und ich einkaufen gegangen. Festes und Flüssiges.. Ich habe auf jeden Fall die Etiketten unzähliger Weinflaschen im unendlich großen Weinregal bewundert. Nicht sooo schlecht..

Später am Tag wurde ich, bestimmt Wein trinkend (weiß ich aber nicht mehr so genau), in die San- und Megan-Kabouregeln eingeweiht, die unterscheiden sich nämlich leicht von denen, die ich von Greg in Uganda gelernt habe. Also ich finde „meine“ Regeln ja nach wie vor besser. Ah, und ich glaube ich habe Rolex kennen gelernt.. einen trinkfreudigen Zahnarztfreund von San. (Nichts für ungut, Rolex 🙂 Ich glaube übrigens das Wort trinken (in allen seinen Variationen) könnte in diesem Blogeintrag relativ häufig vorkommen.. nur mal so als Vorwarnung.

Das in Südafrika gerne und viel gegessen und vor allem getrunken wird, war mir nicht neu (immerhin hatte ich schon drei Tage mit den beiden (und Torn) in Botswana verbracht und es wurde durchaus auch öfter mal erwähnt). So hab ich mich dann auch nicht über die Unmengen an Alkohol gewundert, die am 25.12. konsumiert wurden. Wein, Gin, und was weiß ich noch alles – ich habe irgendwann den Überblick verloren.. Und das Essen, das war der Hammer, mega lecker. Es gab Lamm, leckeres Schweinchen (ist sonst nicht unbedingt so meins), Salatherzen gegrillt mit Datteln, Mandelscheiben und Dipp, Couscous und Gemüse und dann auch noch Kuchen mit Mintsahne und Applecrumble. Also alles was der Mensch an Weihnachten zum Überleben braucht.. hohoho. Zusätzlich gab es noch einen fancy Ausblick auf die Bucht zu der mir dann noch eine kleine Story erzählt wurde, die einen weissen Hai beinhaltet. Vor so zehn Jahren plus wurde ein Hai gespottet. Es wurde bekannt gegeben, schwimmen war also in der Bucht vielleicht nicht so die beste Idee.. Aber eine Dame hat sich gesagt, ach, was solls, ich schwimme hier schon seit immer täglich meine Runden, also mach ich das auch jetzt. Tja, ihr ahnt es schon, das war keine gute Idee. Die Dame gibt es seit dem Tag nicht mehr…

Aber ok, keine weiteren Todesgeschichten.
Mehr zum Leben. Ich kann schon nachvollziehen, warum Kapstadt so beliebt ist. Es gibt einfach unglaublich viel zu entdecken, also vor allem um Kapstadt herum. Einzigartige Natur wie den finbos, den es nur dort unten am Kap gibt, unzählige Wandermöglichkeiten, Meer(e), Berge, natürlich unschlagbar der Tafelberg, und Sportmöglichkeiten, radeln wie sporty spice, tauchen, surfen, laufen, paragliding usw. Für jede*n was dabei. Und dann natürlich auch noch die Stadt. Auch da gibt es einiges zu sehen. Ich berichte in einem zweiten Kapstadteintrag noch mehr, was ich so gemacht habe, aber ich möchte an dieser Stelle gerne auf einen (professionellen) Reiseblog einer Freundin verweisen, die ich in Kampala kennen gelernt habe. Sabina war schon mehrfach in Kapstadt und ihre Auflistung der Tipps wurde von San als sehr gut befunden, total local also.

Und auch wenn ich die ganzen Vorzüge durchaus sehe, ist der Lifestyle vieler am Kap aber für meinen Geschmack etwas zu amerikanisch, überall dicke Autos, Straßen ohne Ende (für Autos), alles in (noch mehr) Plastik, Ressourcenschonung? – Was ist das?, Supermärkte mit so weit runter gekühlter AC, dass ich schneller gehen musste, um nicht zu erfrieren, usw.. Mit dem Afrika, dass ich so sehr mag, hat das nicht mehr so wirklich viel zu tun. Also habe ich quasi drei Wochen Pause von „meinem“ Afrika gemacht und den Kontinentswechsel Afrika-Asien vorbereitet.

Aber was ich insbesondere von den Menschen dort mitgenommen habe, ist, dass alle unglaublich super freundlich (zum Glück in diesem Fall nicht so typisch amerikanisch) und total gastfreundlich sind (das erwähne ich gerne noch ein paar Mal). Allen voran natürlich San und Megan. 🙂

Aber hey, es ist immer noch Weihnachten, der 26.12. Ich hätte nicht gedacht, dass eine meiner ersten Unternehmungen in Kapstadt ein Escape Game ist.. Aber was soll ich sagen, es muss noch an der Kommunikation gearbeitet werden. Nächstes Mal gewinnen wir bestimmt. Und ich bestehe auf die gleiche Teamzusammensetzung. 🙂 Anschließend waren wir dann noch an der fancy Waterfront essen. Das müsst ihr euch ein bisschen so vorstellen wie in der Hafencity. Ich hatte irgendwas spicy mexikanisches. War auf jeden Fall lecker.

Nach Weihnachten ist vor Neujahr..

Dann war Weihnachten auch irgendwann vorbei. San musste wieder Zähne retten, ist aber in ihrer Vormittagspause nach Hause gekommen und hat mich eingesammelt. Praktischerweise ist der Marinestützpunkt fast gleich neben der Pinguinkolonie am Boulders Beach. Und das war für den Tag mein erklärtes Ziel. Es war etwas teuer und zu touristisch, nächstes Mal würde ich auf jeden Fall versuchen, zu der anderen Kolonie zu fahren, die weniger bekannt (und ich glaub) gratis ist. Es war aber trotzdem toll, Pinguine habe ich außer im Zoo bzw. Aquarium nämlich noch nie in echt gesehen.

Annika Spezial-Foto

Aber auch hier ist es mir ein inneres Bedürfnis zu erwähnen, wie viele ignorante Leute es gibt. Da wurde drei Meter neben den brütenden!! Pinguinen rumgebrüllt. Ne, is klar. Ich fand die ja auch total niedlich, aber kann man sich jetzt auch mal leise freuen. Ich versteh sowas einfach nicht. Kopfschüttelnder Smiley!

Im Anschluss an meine erste Pinguinerfahrung bin ich mit dem Zug die Küste gen Muizenburg entlang gefahren. Super günstig, aber leider auch wenig instand gehalten. Aber immerhin ging es in Simons Town relativ pünktlich los. Ich hatte gerade noch Zeit Megan telefonierend zu winken, sie hat sich am Strand nebenan gerade mit ihren Tauschschüler*innen getroffen (ihr Auto bzw. dessen Beschriftung ist nicht zu übersehen).

Der Zug fährt wirklich direkt am Wasser entlang. Ist schon etwas verwunderlich, dass Zugreisende hier sogar noch vor dem Individualverkehr den Ausblick genießen dürfen, gibt es hier doch sonst nicht unbedingt eine Ausrichtung auf öffentlichen Nahverkehr (aber es gibt einen, irgendwie). Also habe ich den Kopf (zumindest so halb) aus dem Fenster gesteckt und die Aussicht genossen. Überall gibt es sogenannte Tidal Pools, in denen geschwommen werden kann. Das ist so ein rechteckiger Bereich, der durch kleine Betonmauern begrenzt wird. War ich selbst nicht drin, aber die Kinder und Jugendlichen schienen jede Menge Spaß zu haben.

Megan und San haben empfohlen in Kalk Bay aus dem Zug auszusteigen und Fish & Chips bei Kalky’s zu essen. Gesagt getan. Allerdings musste ich Schlange stehen, denn auch hier war es mega touristisch. Schon während ich angestanden habe, konnte ich meine Menüauswahl treffen. Zack zack, wehe man wusste nicht was man haben wollte, wenn man an der Reihe war. Naja, Fish & Chips eben. Jede Bestellung hat eine Nummer bekommen, die dann lautstark über die Köpfe aller Gewarteten gebrüllt wurde, drinnen und draußen. Ich glaube, die 303 ist vor Hunger entweder selbst zum Fischen ins Wasser gesprungen oder hat aufgegeben. Die Damen sind dieses Mahl auch nach drei ambitionierten Brüllrunden einfach nicht losgeworden.. Ich habe meinen Einsatz glücklicherweise nicht verpasst und musste auch gar nicht mal solange warten. Es war vermutlich schlau, keine super Spezialbestellungen aufzugeben.

Ich vermute, dass San und Megan hier schon länger nicht mehr waren. Auf jeden Fall nicht in der high season. Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon bessere fish&Chips hatte, aber das Ambiente war durchaus einen Besuch wert. Insbesondere die verzweifelte Suche nach Nummer 303..

Jetzt musste erstmal ein Kaffee her, den ich auch in einer kleinen Seitenstraße erstanden habe. Im Anschluss bin ich zu Fuß weiter bis nach Muizenburg gelaufen, am Strand bzw. dem betonierten Fussweg davor entlang. Vorbei am Danger Beach und Häusern in so einer Art modernem Kolonialstyle. Wenn zwischen Strand und Fussweg gewechselt wurde, bin ich meist durch so eine kleine Fussgängerunterführung gelaufen, in der es die ein oder andere Bemalung gab. Das finde ich ja immer gut.

In Muizenburg angekommen wurde ich nahezu direkt weiter geweht. Es ging ein ordentlicher Wind, da war mir auch klar, wieso Muizenburg so ein Surferparadies ist. Und hier habe ich auch die sogenannten shark spotter entdeckt. Ihr Job? Haie entdecken und die entsprechende Flagge hießen. Und vermutlich noch einiges mehr, da bin ich aber jetzt überfragt.

An diesem Tag hing die schwarze Flagge, die ich besonders schön finde. Die bedeutet nämlich: Nichts genaues weiß man nicht.. Happy surfing!

In Muizenburg habe ich noch ein paar Wandbilder bewundert und bin dann zurück nach St. James gelaufen. Von dort wollte ich dann mit dem Zug zurück fahren, aber das war leichter gesagt als getan. Ich habe ein Ticket erstanden und dann hat mich die Dame auf das gegenüberliegende Gleis geschickt. Das der Zug nicht pünktlich kam, hat mich nicht weiter beunruhigt (und das obwohl das Essen (und Trinken) zu Hause schon fast auf dem Tisch stand).. Aber als der Zug dann kam, habe ich erst spät sehen können, dass der auf dem anderen Gleis einfuhr. Zu spät. Auch schnell unter der Unterführung durchzurennen hat nicht mehr geholfen.. Weg war er, der Zug.. Die Dame darauf “angesprochen“, dass sie mich auf die falsche Seite geschickt hat, hat sie nur blöd geguckt, darüber hätte sie nun auch niemand informiert.. Aha.. Geld hab ich natürlich auch nicht wieder bekommen. Kurz ein mini SOS an San und Megan gefunkt, wurde mir kurzerhand ein Uber gerufen. Zu Fuß gehen wurde mir nämlich per Telefon untersagt.. safety und so. Und wahrscheinlich wäre das auch etwas zu weit gewesen.

Nordhoek Beach: The crazy 3 (plus 1)

Einen anderen Tag war ich zusammen mit Megan und den drei Verrückten am Nordhoek Beach. Sporty Spice San war Rennrad radeln und hatte keine Zeit für uns.. Der Strand war total schön, mega breit ohne irgendwelche Buden usw. Hauptsächlich waren Hundespaziergänger anzutreffen, ah und ein paar Reiter. Und die anderen Hunde mussten natürlich genauer inspiziert werden. Stella (klein und braun) ist dem Beispiel von Dante (groß und schwarz) gefolgt und genau das gemacht. Nicht, dass diese anderen Hunde uns womöglich zu nahe kommen. Und wie für (viele) kleine Hunde üblich, ging es mit ordentlich „Gebrüll“ einher…

Windy day..

Während Megan dabei war, die Tauchgemeinschaft zu vergrößern, waren San und ich am Chapmans Peak, bzw. wir haben diesen mit dem Auto erklommen. Natürlich durfte der Touri-Stopp nicht fehlen. Der Ausblick war aber auch wirklich toll. Und wir haben es irgendwie gemanagt, nicht weg zufliegen.

Unser Ziel war die Hout Bay, in der am Wochenende immer ein Markt statt findet. Eine Mischung aus Foodmarkt, Klamotten und anderen Dingen. Empfehlenswert, weil hauptsächlich kein Schrott aus made in China. Ich habe dann auf dem Rückweg direkt auch ein T-Shirt erstanden, auf dem Child of Africa steht. Ich mag es sehr (kann ich über zwei Monate später sagen)! Live-Musik gabs auch. Und Bier und Wein, natürlich..

Weniger schön waren da die Berge an Plastik am Ufer im Hafen, teilweise bereits unter dem Sand begraben. Und der Typ, der die arme Robbe benutzt hat, um mit ihr Geld zu verdienen. Gegen Bezahlung konnte der Tourist ein Foto mit der Robbe machen, die entsprechend auf Futter konditioniert war..

Und wo ich gerade, also vor der mini Robbenanekdote, zumindest kurz von Wein gesprochen habe: Das Jahr sollte eigentlich nicht vorüber gehen ohne dass ich ein Weintasting gemacht habe. Haha, das hat aber nicht so wirklich geklappt mit der Planung. Musste also erstmal verschoben werden.. 🙂

Am 31. waren wir zu Hause, es gab lauter Snacks zu essen, die am Ende zusammen mehr als ein Snack waren und wieder, na klar: Trinken. Ist jetzt ja bei uns an diesem Tag auch nicht anders, ich erwähne es aber trotzdem furchtbar gerne.. 🙂 Allerdings war mir nicht so danach, so dass ich recht früh ins Bett gegangen bin. Silvester wird meines Erachtens eh überbewertet. Feiern kann ich auch an allen anderen Tagen. Das ist ein bisschen so wie Valentinstag. Man kann sich doch auch an anderen Tagen beschenken oder Zeit miteinander verbringen.. Es gibt Leute, die wünschen mir regelmäßig einen schönen Valentinstag, warum auch immer!?

Happy New Year

Aber ich komme vom Thema ab. Oder eigentlich auch nicht. Am 1. Januar (das ist der Tag an dem viele andere jeglichen Alkohol meiden) wurde es dann nämlich Zeit für mein erstes „echtes“ wine tasting. „Echtes“, weil ich ja vorher schon etliche Weine getestet hatte, nur eben nicht so klassisch auf einer Weinfarm. Und auch da hatten entweder einige am Vortag traditionell zu tief in die Weinflasche geguckt oder haben angenommen, dass viele andere, potentielle Kunden das getan haben und hatten dementsprechend gar nicht auf. Aber zum Glück ist auch hier die Welt ein Dorf und wir haben San’s Boss getroffen, der mit Freundin und Kind auch auf der Suche nach Wein war und einen Tipp für uns hatte.. sehr gut. Am Ende sind wir daher dann auf/bei Tevenwacht gelandet. Für 40 Rand konnten wir dort fünf Weine testen. Mein Favorit war definitiv der Rosé. Eine Flasche hat so 65 Rand gekostet (Sunny und Corinna, ich habe das Gefühl wir sollten unbedingt mal zusammen nach Kapstadt fahren..). Nach erfolgreicher Verköstigung haben wir im angeschlossenen Restaurant der riesigen Anlage (so Villaartig) noch eine Flasche Rosé erstanden (hier dann für 100 Rand) und Wein pur gepicknickt, am Teich, mit Enten drauf, wie sich das gehört. Alles ganz idyllisch. Kann man machen, so einen Jahresstart. Definitiv besser als mit Hangover..

Neben viel zu trinken habe ich natürlich auch (manchmal) etwas gegessen. Beispielsweise zum ersten Mal Strauß (am gleichen Tag, an dem ich am Cape Point einige gesehen habe..). In diesem Fall Straußenwurst mit Papa (das Maisbreizeugs, das es auch in Simbabwe gab) und Tomatensoße. Sehr gut. Und es wurde ständig und stetig ge“braai“t.. Nicht auf so nem kleinen mini Grill, sondern auf einer in die Terrasse eingebauten Braaistelle.. San, kann man das so nennen? Wie auch immer es genannt wird, ich finde das super praktisch. Und lecker war es sowieso. San ist in jedem Fall meine persönliche Braai-Königin. Ich bringe dir nächstes Mal eine Krone mit. 🙂

Und dann habe ich nach langer Zeit mal wieder gekocht. Zum Beispiel Lasagne á la Michaela, die anschließend als beste Lasagne der Welt betitelt wurde (danke). Und wir haben Granola in großer Menge produziert (und soweit ich weiß, wurde es bereits reproduziert) und Chiasamenpudding mit Kokosmilch und Mango gemacht. Seeehr lecker. Auf jeden Fall habe ich im Vergleich zu den Monaten vorher viel mehr gegessen.. Und dann so viel Western Food.. die Umstellung ist allerdings meinem Magen und meiner Haut nur so halb bekommen. Simple Food scheint immer noch das beste zu sein.

Und natürlich waren wir auch ab und an mal auswärts essen. Zum Beispiel fancy im False Bay Yachtclub. Wir (Nichtmitglieder) haben alle so einen Sticker erhalten, damit auch jede*r weiß, dass wir nicht so fancy sind wie wir aussehen (haha). Abends, es war Freitag, der 3. Januar, sind Megan und ich nach Kapstadt gefahren. Dort haben wir im Fat Cactus (das ist ein Restaurant) einige Freunde getroffen. Ich habe einen Eisberg getrunken und den besten Tequila ever. Der Eisberg war ein castelite Bier mit frozen margarita on top und der Tequila hieß Gingerbread Tequila und wurde mit Orange und Zimt vertilgt. Mega gut! Der Plan war es, im Anschluss unterwegs zu gehen. Waren wir auch, aber irgendwie war da, wo wir waren nicht so meine Musik. Dumm gelaufen. Wenn ich das nächste Mal vorbei komme, hole ich das mit dem Ausgehen in Kapstadt nochmal nach..

Am einem Sonntag sind wir gaaanz früh aufgestanden (also Megan und ich auf jeden Fall früher als sonst, San steht immer schon früher auf als einige meiner Ex-Arbeitskolleg*innen..) und sind zum Cape of Good Hope und Cape Point gefahren. Am Gate des Nationalparks angekommen haben, hat San so eine Art Jahreskarte gezückt. Die ist natürlich nur für South Africans und man muss auch die ID normalerweise vorzeigen. Ich glaube San hatte sich ganz fest vorgenommen, mich auch for free reinzuschmuggeln. Die Dame an der Kasse wollte nämlich die Ausweise sehen, aber San hat ihr erklärt, dass man die Karte doch nur gegen ID erhält und wir unsere ID’s auch deswegen gar nicht dabei haben und was weiß ich noch alles. Auch dem anderen Kollegen hat sie es so glaubhaft verklickert, dass sie uns dann durchgewunken haben. War denen wahrscheinlich zu anstrengend. 🙂

Und das frühe Aufstehen hat sich auf jeden Fall gelohnt, es waren anfangs wirklich nicht so viele Leute da. Und vor allem keine Busladungen. Ich habe (fast) nur fynbos-Pflanzen, Klippen, einen Strand mit Heiratsantrag drauf, Strauße, diese kleinen knuffigen Tiere, deren Namen ich gerade vergessen habe, ein paar Surfer und Meer gesehen. Ah, und San und Megan natürlich. Im Meer konnte ich an einigen Stellen den besagten Kelpforest ganz gut sehen und der Ausblick von den Klippen war toll, so rau.

Wir sind ein bißchen umher gewandert, haben den Ausblick genossen und sind dann vorbei am alten und hin zum neuen Leuchtturm (und haben wieder den Ausblick genossen). Dieser wurde gebaut nachdem der Alte seinen Zweck nicht so wirklich erfüllt hat: Er war nicht direkt am Meer/Ende der Klippe gebaut und auf seiner Höhe gab es oft Nebel, so dass die Schiffe nicht so viel vom Leuchtturm mitbekommen haben. Blöd. Und tragisch. 1911 ist ein Schiff mit 700 Menschen an Bord unter gegangen. Auch hier hat man erst auf die harte Tour gelernt.

Cape Point

Cape Point ist nicht der südlichste Punkt Süd- und damit auch nicht Afrikas. Der ist am Cape Agulhas etwas weiter östlich. Irgendwo im Meer vor Cape Point treffen sich eine kalte und eine wärmere Strömung, aber ob sich hier der atlantische und der indische Ozean wirklich treffen und es eine Ozeansgrenze gibt? Umstritten, die einen sagen so, die anderen so..

Gemeinsam mit Megan und den drei Hunden war ich außerdem noch im Silvermine Nature Reserve. Auch hier bin ich direkt als Südafrikanerin durchgegangen, diesmal auch ganz ohne Diskussion. Es gibt Wanderwege und Picknickplätze am See. Da kann man es definitiv einen Tag lang aushalten. Wir waren zwar nicht so lange da, aber picknicken, schwimmen und ein wenig wandern war drin.

Und wir haben noch ein paar mehr Ausflüge gemacht, ich bin sicher ich habe einiges ausgelassen und bestimmt hätte ich noch einige lustige Anekdoten zum Besten geben können. Aber es ist doch schon etwas her und ich habe das Gefühl ich würde die Dinge vermischen. Von daher bleibt mir nur noch einmal zu sagen, dass ich euch wirklich doll vermisse, ich euch unglaublich toll finde und ich sooo froh bin, dass wir uns getroffen haben (und uns hoffentlich bald wieder sehen).

Ah ja, und: I think I did it just in time, in just now south african time. Thanks for claryfing, Megan. 🙂

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