Es kam mir vor, als wäre ich von zu Hause nach Afrika geflogen. Von angenehmen 25 Grad und jeden Tag Regen zu knapp unter 40.. Puh, Sambia is hot – Oktober ist der heißeste Monat. Und geregnet hat es hier irgendwann mal im letzten Dezember.. es ist knüppeltrocken. Und weil es knüppeltrocken ist, gibt es ca. 10-12 Stunden täglich keinen Strom. Ein Großteil der Elektrizität im Land wird von Dämmen produziert, das Land ist quasi abhängig vom Wasserstand..schon komisch irgendwie, wo es hier doch die meiste Zeit des Jahres nicht regnet. Oder im Kongo.
Aber zurück zu den Anfängen. Ich bin zum ersten Mal mit einer afrikanischen Airline geflogen, RwandAir. Von Entebbe nach Kigali, Kigali nach Lusaka. Alles super, wenn man mal von der leicht verwirrenden Boardingprozedur in Kigali absieht. In Lusaka wollte ich dann einen Shuttle zum FishEagleBackpackers nehmen, da ein Taxi relativ teuer ist. Den Shuttle hätte man vorbuchen müssen, aber da ich keinen Plan hatte, wie lange die Immigration dauert, ging das nicht. (Es ging super schnell, habe erfolgreich ein double entry visa „ershoppt“!) Ich habe daher einen Taxifahrer befragt und wurde zu einer Dame gelotst, die für mich beim Shuttle Service angerufen hat. Was ich nicht wusste: Der Tag vorher war der 55. Jahrestag der Unabhängigkeit von den Inselmenschen. Und der Tag drauf ein public holiday, an dem auch hier grundsätzlich weniger los ist. Glücklicherweise kam dann mein Taxifahrerfreund mit einer Japanerin vorbei, kurze Diskussion um den Preis und am Ende von Tür zu Tür für Shuttlepreis. Manchmal ist es nicht so schlimm, unvorbereitet zu sein. 🙂
Der erste Eindruck vom Hostel war so naja. Alles etwas oll, aber ein sehr engagiertes und nettes Besitzerehepaar (Emma und Kevin). Nur die ganze Anlage bräuchte wirklich eine Generalüberholung und etwas mehr Gemütlichkeit.
Am Nachmittag bin ich trotz Hitze zur nächstgelegenen Mall gelaufen und habe in nem fancy Supermarkt u.a. Müsli und laktosefreie Milch ershoppt. Und mir mein erstes Eis seit Monaten gegönnt (Frau Meis, ich vermisse dein Eis) – Ananas und Wassermelone, war nicht schlecht.
Tags drauf hat mich die Hitze etwas erschlagen, zum Glück gab es einen Pool. Und nachdem die halbe Nachbarschaft den freigegeben hatte, konnte man auch mal rein.. Kevin hatte zum Unabhängigkeitstag-Baden geladen.
Schon am Freitag hab ich im Hostel Frido aus München getroffen. Er ist auch in Monat 4 seiner Reise und seit drei Wochen in Sambia. Nach etwas Austausch haben wir uns überlegt, gemeinsam ein Auto zu mieten. Kevin hat uns mit jemanden connectet, der uns für 400 kwacha (k) am Tag ein kleines Auto angeboten hat. Weil es so trocken ist, würde man mit dem überall hinkommen. Aber der war nur so halb zuverlässig. Abends an der Bar hab ich dann einfach mal den neben mir sitzenden Herren angesprochen und nach etwas “hello, how are u, i am fine and u“-Smalltalk habe ich ihn gefragt, ob er nicht jemanden kennt, der Autos vermietet. Kannte er. Ronald ist dann direkt mit dem Auto aufgekreuzt. Bisschen teurer (600 k) aber dafür ein Nissan Xtrail, genug Platz für alles mögliche Zeugs, Klamotten und Kühlbox, und mit klappbaren Sitzen, so dass man auch drin schlafen kann.
Wir haben den Wagen erstmal 8 Tage gemietet, mit Option auf Verlängerung. Unsere Idee, so kurzfristig noch eine dritte Person zu finden, war schön, aber nicht sonderlich realistisch. Wir haben es in einem anderen Hostel versucht, in unserem waren eher weniger potentielle Mitreisende. Auch dort haben wir zwar niemanden gefunden, dafür aber ein Bier getrunken.