Bereits im Flieger von Dubai nach Entebbe habe ich John kennen gelernt. Meine erste Flugbekanntschaft auf dieser Reise. John wohnt mit seiner Frau Trudi und drei Kindern in Masaka.
Nachdem wir uns etwas unterhalten hatten, hat John mir direkt angeboten, ihn und seine Familie in Masaka besuchen zu kommen. John und Trudi sind beide Lehrer und haben eine Schule, weswegen sie ab und an Volunteers beherbergen und ein extra Zimmer in ihrem Haus haben. Ich habe ihm versichert, dass ich auf jeden Fall vorbei komme. Bin ich dann ja auch, allerdings hat sich das dann alles doch noch um einige Zeit verzögert, wusste ich da ja noch nicht, dass ich in Naminya hängen bleibe und es sich um Wochen hinauszögert. Schlussendlich bin ich nach meinem Ssese Island Trip direkt mit einer weiteren Fähre erneut über den Victoriasee geschippert.
Leider hatte man mich dort in der Unterkunft mit nicht ganz korrekten Infos versorgt, hm, das hatte ich doch schon irgendwie im Gefühl. Naja, was solls. Das hat allerdings dazu geführt, dass ich das Buschtaxi verpasst habe, das mich auf die andere Seite der Insel bringen sollte. Weil ich aber die erste Fähre nehmen wollte, musste sehr spontan Plan B her. Die locals haben mir hoch und heilig versichert, dass es möglich ist, vor 8 Uhr am Pier anzukommen.. jaaa, war es auch, die Frage war nur wie. Dieser Trip war definitiv meine rasanteste Bodafahrt ever.. am Ende war ich drei Minuten vor Abfahrt da, nur ganz leicht vom Wind zerzaust.
Bevor ich auf die Fähre springen konnte, wurde ich direkt von einem Taxi Fahrer zu seinem shared Taxi gelotst. Die Fährfahrt war leicht feucht, die anschließende Taxifahrt holprig, aber irgendwann bin ich alles in allem recht smooth in Masaka angekommen. Und dort hat John mich am Busbahnhof mit dem Auto abgeholt – welch ein Luxus. 🙂
Bei John und Trudi zu Hause habe ich erstmal alle Kinder (und den dicken Hund) begrüßt und das Zimmer mit bunkbed in Beschlag genommen. Anschließend wurde ich mit Essen versorgt. Yammi.
Zwei Tage später bin ich mit Trudi und ihrer Tochter dann zur Schule gefahren. Das war auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Übrigens ist Trudi die Direktorin und John arbeitet ganz woanders. Frauen an die Macht. 😀
[ngg src=“galleries“ ids=“20″ display=“basic_thumbnail“ thumbnail_crop=“0″]Die Kinder in Uganda gehen schon im Alter von drei Jahren in die Schule, in die sogenannte Baby Class. Danach gehts dann weiter mit der Primary School. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber ich glaube schon so etwas in der Art. Die Schule, die ihr hier auch auf den Bildern sehen könnt, hat ca. 4-5 Klassenräume, die aber nicht wirklich voneinander abgetrennt sind, wie so Klokabinen, die oben an den Seiten offen sind. Entsprechend laut war es also auch. Auch wenn die Lehrer*innen sehr um Disziplin (in diesem Fall v.a. Ruhe) bemüht waren, war das doch quasi unmöglich. Die Art und Weise des Unterrichts ist auch nicht wirklich auf dem neuesten Stand, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Das schafft ja unser Schulsystem auch nicht wirklich.. Da das Geld für Papier bzw. Kopien fehlt, hat die Englischlehrerin einfach mal alles Lückentextübungen an die Tafel geschrieben, die Schüler*innen haben es abgeschrieben und sollten dann natürlich die Lücken füllen. Die meisten Kinder haben super lange gebraucht, um überhaupt den Text abzuschreiben, dazu kam noch, dass der Text vorab gemeinschaftlich laut vorgelesen werden musste. Ob der Lückentext jemals gefüllt wurde, kann ich nicht sagen. Aber mit dieser Lernmethode unter diesen Bedingungen kommt man natürlich nicht sehr weit, auch nicht, wenn man die Kinder schon mit drei Jahren in die Schule schickt. Da wünscht man sich doch sehr der Herr Präsident würde – anstatt sich die schmutzigen Millionen der Chinesen in die Tasche zu stopfen – das Geld in das Bildungssystem stecken. Ja, i know, dream on. Aber das ist es, was die Menschen und vor allem die Kinder hier verdienen!