Hmm, nicht sonderlich schlau in diesem Jahr zu dieser Zeit die Victoria Falls besichtigen zu wollen. Die Wasserfälle sind so gut wie nicht mehr vorhanden – der Eintritt (auf der sambischen Seite) kostet aber trotzdem 20 USD.. hier gelten leider keine low season oder in diesem Fall special dry season Preise, schade auch.
Nach etwas Rumgeiere meinerseits habe ich mich dazu entschieden, mir die trockenen Felsen anzusehen. Immerhin kann man von Weitem noch etwas Wasser sehen, das auf der Zim-Seite fließt. Und Felsenschluchten sind ja auch ganz schön.. aber auch nicht so aufregend wenn man jetzt keine Geologin ist. Aber alleine die Vorstellung, wie es wohl nach einer normalen Regenzeit aussieht – irre. Das hole ich bestimmt zu einem anderen Zeitpunkt nach. Und die Zim-Seite sehe ich mir in ein paar Tagen/Wochen an.
Glücklicherweise habe ich den Weg zum Boiling Pot gefunden. Dafür bin ich ca. 15 Minuten in eine Schlucht gestiefelt und kam mir dann vor wie in einer Oase: Alles so grün, Palmen, der Zambezi an einer seiner engsten Stellen und ein super Ausblick. Ich kam mir direkt vor wie im (Mini-) Paradies, alles andere ist hier so vetrocknet.
Und im Paradies habe ich mich dann todesmutig 🙂 in einen Miniwasserfall gestürzt. Das war sehr erfrischend. Und so ruhig. Bis auf die kreischenden Bungee Menschen und dann leider eine Gruppe junger Locals, die es tatsächlich geschafft haben, dass alle anderen recht schnell das Weite gesucht haben. Ich auch. Der anschließende Aufstieg war weniger schnell 🙂 Bin eben doch keine Bergziege und die ganze im Bus-, Mietwagen- oder Safariauto-Sitzerei macht das ganze nicht besser..
Neben den Falls gibt es noch die Victoria Falls-Bridge zu bestaunen. Hier überquert man die Grenze zu Simbabwe, es fahren lange Züge und dicke LKW und ein paar Wahnsinnige springen auch runter und kreischen dabei ordentlich (also Bungee Jumping-technisch).. Sehr gut von Boiling Pot zu beobachten.
Am späten Nachmittag war ich dann mit Felix verabredet, es ging zum Devils Pool, auf dem halb legalen Weg.. Der ganz legale Weg ist einfach viiiel zu teuer.
Wenn man über den Devils Pool liest wird es grundsätzlich als total gefährlich beschrieben. Dies ist vermutlich auch der Grund warum ein Haufen Leute 105 USD ausgibt (das kostet es übers Hostel). Sie glauben nur da sind sie safe und stürzen nicht in den sicheren Tod. 105 USD, irgendein unnötiges fancy Essen inklusive und dann ein paar Minuten im Pool. Ist doch irre – aber voll legal. Der halb legale Weg führt über die locals, da kostet es dann nur noch ca. die Hälfte, Sunset View inklusive. 🙂
Zusammen mit zwei in Südafrika lebenden Italienern bin ich oberhalb der Fälle auf ausgetrockneten und von Sonne und Wasser ausgehöhlten Felsen und sandigem Flussbett Richtung Devils Pool gelaufen und gesprungen (einige der Felsen waren echt ziemlich ausgehöhlt). Das war alleine schon total faszinierend, bedenkt man, dass da sonst einige Liter Wasser runterstürzen.
Am Pool angekommen, hatte man einen guten Blick über die Fälle, auf der Zim-Seite. Der Devils Pool ist mehr oder weniger auch die Grenze zu Zimbabwe.
Mal abgesehen davon, dass Felix und sein „Mitarbeiter“ etwas zu viel Fokus auf Videos und Fotos gelegt haben, war es echt cool. Toller Ausblick, Sonnenuntergang und sehr safe. Auf dem Weg zum Pool gab es im Wasser Instruktionen und im Pool wurde ich an den Füßen festgehalten, damit ich auch ja nicht über die Kante rutsche. Was m. E. nur im volltrunkenen Zustand möglich wäre.
Nachdem ich es nun mit meinen eigenen Augen gesehen habe, kann ich sagen, dass es nicht so gefährlich ist, wie oftmals geschrieben wird, also in der Trockenzeit. Ausserhalb der Trockenzeit ist es vermutlich keine gute Idee…