Signal Hill
Am dritten Tag meines kleinen Kapstadtausflugs habe ich mich mit Pablo aus Costa Rica schon mal in die Nähe des Tafelbergs vorgewagt: Wir haben den Signal Hill erwandert. Um dahin zu kommen, haben wir uns ein Taxi zum Beginn des Hiking Trails gegönnt und uns dann hügelauf gekämpft. Wobei ich wesentlich weniger gekämpft habe als Pablo 🙂
Auf dem Signal Hill wird täglich um 12 Uhr mittags die sogenannte Noon Gun abgeschossen. Das wollte ich mir keineswegs entgehen lassen. Das Abschießen der Noon Gun ist eine der ältesten Traditionen in Kapstadt, zum ersten Mal wurde sie in 1806 abgefeuert. Das Signal wurde für die in der Bucht ankernden Schiffe abgefeuert, ich glaube, damit sie wussten, dass sie die richtige Bucht gefunden hatten (also für den Fall, dass sie nach Kapstadt wollten). Den Bürger*innen der Stadt diente der Kanonenschuss zudem als zuverlässiger Zeitmesser.
Auf dem Weg dahin haben wir den Lion’s Head bestaunt und den Paraglidern zugeguckt und zugewunken. Und dann sind wir ganz abenteuerlustig einmal „falsch abgebogen“ und wären wahrscheinlich am Ende der Welt rausgekommen, hätten wir unseren kleinen Abstecher nicht abgebrochen. Also wieder zurück.. Schadet ja nicht, bei dem ganzen Essen und dem ganzen Getrinke..
Oben angekommen haben wir eine kleine Pause eingelegt und uns die startenden Paraglider angesehen, Tourifotos im gelben Rahmen gemacht (meine einzigen) und versucht, den (anderen) Touristen zu entgehen..
Anschliessend ging es dann wieder runter, an der kleinen Moschee vorbei, zurück zum roten Kaffeetruck. Und da wir schon so gut dabei waren, sind wir anschließend den ganzen Weg runter in die Innenstadt durch (mindestens ein) fancy Stadtviertel und die Kloof Street bis zur Waterfront gelaufen. Gutes Training für den Tafelberg. Eigentlich wollten wir ins Aquarium, aber durch Zufall habe ich dann den Shimmy Beach Club entdeckt. Kurzerhand wurde umdisponiert. Dazu mussten wir vorbei an irgendwelchen Lagerhallen, die mich sehr an die hinter dem Hamburger Fischmarkt erinnert haben. Und dann hielt tatsächlich so ein Shuttlebus neben uns und hat uns den Rest des Weges zum Beach Club gefahren. Ha, das nenn ich mal Service. Da wir beide kurz vorm Verhungern waren, haben wir uns eine fancy Pizza geteilt und ich wurde auf einen vino eingeladen (muchas gracias, Pablo). Und der Beach Club hatte nen Pool, der von einem Bay- oder Poolwatchler bewacht wurde, sehr schön..
Weiter gings Richtung V & A Food Market, wo es einen Kaffee gab (und ich meinen Metallstrohhalm erstanden habe) und anschließend ging es noch den ganzen Weg zum Hostel zurück. Puh, das war ein langer Tag. Wir haben ordentlich Kilometer gemacht, jede Schrittzähl-App wäre sehr stolz auf uns.
Da ich mich fast nur von Tag zu Tag entschieden habe, ob ich noch in der City bleibe, musste ich an diesem Morgen kurz auschecken, um jetzt wieder einzuchecken. Von Buenos Aires nach Paris, so schnell geht das. 🙂 In dem Zimmer waren drei deutsche Mädels und ein Engländer, den ich vorher auf der free walking tour schon mal gesehen hatte. Und dann war da noch Eben aus Namibia, der seine eigener Chef ist und unter anderen Weintouren anbietet. Den Rest des Abends habe ich dann damit verbracht biertrinkend Eben Kabou beizubringen, natürlich „meine“ Ugandaregeln..
Die Besteigung des Tafelbergs..
..war anstrengend für Nicht-Bergziegen. Und vermutlich auch, weil das Kabou spielen und Bier trinken sich noch recht weit in die Nacht gezogen hat und ich so ca. eine Stunde geschlafen habe. Denn der Tafelberg wurde morgens um vier Uhr bestiegen und nicht etwa mitten am Tag.. Viel zu heiß.
Die Wandergruppe bestand aus Stella aus China, Max aus Brasilien, Marjolein aus den Niederlanden, Pablo, mir und unserem Guide Jean-Pierre, der mehr oder weniger auch im Hostel wohnt. Mit dem Taxi ging es zum Fuss des Berges und dann mit Stirnlampe steil bergauf. Schon hier war die Aussicht auf die Stadt echt super.
Aber es war besser in die richtige Richtung zu gucken, ist jetzt nicht so, dass da genormte Stufen wären. Auf dem Weg wurde uns so einiges zu Flora und Fauna erklärt und wir haben den ein oder anderen Fotostopp eingelegt. Leider haben wir diese Fotos bis heute nicht erhalten, angeblich sollte sogar ein Video erstellt werden.. Also falls es eins gibt, ist Jean-Pierre jetzt der einzige, der sich das ansieht.. 🙁 Zum Glück haben wir auch selbst einige gemacht, sodass ich hier jetzt auch was herzeigen kann..
Ich kann die frühmorgendliche Besteigung nur empfehlen, oben angekommen sind nur ein paar Leute, es ist ruhig und noch angenehm kühl. Zurück ging es mit dem Cable Car und mit dem Taxi gen Hostel direkt zum Frühstücksbuffet. Haben wir uns auch wirklich verdient. Und nach der Tafelbergbesteigung ist vor dem Wein trinken.. während des Frühstücks wurde mit Eben noch spontan der nächste Tag organisiert und dann bin ich erstmal schlafen gegangen..
Um dann am Nachmittag zusammen mit Marjolein meinen einzigen Strandbesuch in Camps Bay zu unternehmen. Doof nur, dass ich darauf so gar nicht vorbereitet war und ich erstmal einen Bikini ershoppen musste. Das Wasser war, klaro, auch hier schön frostig und die Wellen durchaus hoch. Aber hat Spaß gemacht und so haben wir uns im Anschluss noch ein oder zwei Sonnenuntergangsbierchen gegönnt.
Stellenbosch Wine Tour
Mit der gleichen Gruppe und Eben als Guide und ein paar anderen haben wir uns am Samstag morgen im Minivan nach Stellenbosch aufgemacht, um uns den Tag nach der Bergbesteigung mit Wein zu versüßen. Es war wirklich super und hat mega Spaß gemacht. Ahja, und der Wein war natürlich auch lecker.. und die dringend benötigte Pizza nach vier von fünf Weinfarmen.. Weil der Tag schon ziemlich fortgeschritten war (und weil Eben uns nicht angemeldet hatte), musste etwas umdisponiert werden. So sind wir im schickimicki Weingut Graff gelandet. Es war wirklich schickimicki (alleine die „Waschräume“..), aber auch total cool, weil sehr guter Service (insbesondere Simba aus Simbabwe (natürlich aus Bulawayo)) und der Wein war auch sehr lecker. Habe direkt eine Flasche Rosé für San und Megan erstanden.