Ruinen und eine asiatische Safari

Ruinen und eine asiatische Safari

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In Polonnaruwa angekommen, bin ich von der Bushaltestelle einmal über die Straße und dann direkt in das Thisal Guesthouse gefallen. Dort wurde ich sehr nett von Kalum und seiner Mama empfangen, nice auch, dass ich direkt ein Upgrade in ein Doppelzimmer bekommen habe.

Ruinen von Polonnaruwa

Kalum hat einen panzerartigen schwarzen Jeep mit Teilen aus Japan, Südafrika und weiß der Geier woher noch. Mit dem macht er Safaris, die in seinen Reviews sehr gelobt wurden. Da aber niemand sonst im Guesthouse war und ich somit nicht teilen konnte, stand dies erstmal nicht zur Debatte. Dann hat er mir vorgeschlagen, wir könnten die Ruinen von Polonnaruwa mit dem Jeep abfahren.. Hmm, eigentlich wollte ich das mit dem Rad machen. Dazu muss man wissen, dass die einzelnen Ruinen teils etwas auseinander liegen und Rad oder Roller definitiv besser ist als laufen. Aber mit dem Auto? Noch dazu so einem.. Tja, schlussendlich habe ich mich dann aber doch bequatschen/überzeugen lassen. Er meinte, er hätte auch nichts weiter zu tun am Nachmittag und würde sich sonst langweilen. Na guuuut, wenn er sich langweilt.. Aber dann müsste er schon noch mit dem Preis runter gehen, immerhin begehe ich ja eine gute Tat. 🙂

Ich muss sagen, es war schon etwas komisch mit diesem Schlachtschiff da rumzufahren. Aber einige von den Ruinen waren schon ziemlich cool. Das Museum war öde, wie auch schon das Nationalmuseum in Colombo..

Es handelt sich hierbei um die Ruinen der Stadt, die vor unendlich vielen Jahren mal Königssitz war. Der König mit einem (für mich) unaussprechlichen Namen hat beschlossen Anuradhapura nicht wieder aufzubauen und stattdessen Polonnaruwa zur Hauptstadt zu machen. Natürlich wurde hier auch irgendwann mal die Zahn – Reliquie von Buddha aufbewahrt.. klaro.. Das ganze ist natürlich (seit 1982..gutes Jahr 🙂 ) Weltkulturerbe, nicht umsonst kostet der Eintritt dann auch gleich 25 USD.. Aber wenn man alte Steine mag, kann man das schon mal machen. Entweder Anuradhapura oder Polonnaruwa. Ich hab mich für Polonnaruwa entschieden, weil ich gehört hatte, dass die Ruinen in Polonnaruwa besser erhalten sind. Und weil Anuradhapura auch gen Norden ging, ich aber gen Südosten wollte.

Meine erste (und letzte) asiatische Safari

Am nächsten Tag hat Kalum dann seine Freunde angerufen, um die Safarilage auszuloten. Und tadaa, hat geklappt. Sogar etwas günstiger als erwartet. Nach einem kalten, aber sehr leckerem Frühstück mit Kokosnusshonigfüllung-Pancake und zwei drei anderen Leckereien wurde ich kurz nach eins zu meiner ersten asiatischen Safari eingesammelt.
Der Nationalpark war allerdings etwa 45 Minuten entfernt, hm, nicht ideal, aber nun war es schon zu spät.

Mit mir im Jeep Lucas und Camilla aus Polen, war eine nette Runde. Am Parkeingang angekommen, war ich erstmal nur vorsichtig erstaunt: Schon hier meeega viele Autos. Und leider wurde meine Vorahnung direkt bei der ersten Elefantensichtung bestätigt. Ich glaube ich habe 22 Jeeps gezählt, die zu 3/4 um die Tiere herum standen. Ätzend. Dazu dann laute asiatische Mitbürger*innen und ein Haufen anderer Deppen. Respekt vor den Tieren und der Natur? Null.

Nun gut, weg konnte ich nicht. Wir haben also nach ein paar Minuten unseren Fahrer gebeten, weiter zu fahren. Und ich glaube, er hat relativ schnell verstanden, dass wir diese Massenveranstaltung nicht so toll finden. Generell hat er versucht, nicht einfach der Kolonne hinterher zu fahren und so konnten wir die Tiere samt Babys bzw. Teenagerelefanten das ein oder andere Mal aus erster Reihe und vor allem in relativer Ruhe beobachten.

Ich bin nicht sicher ob es in dem Nationalpark ganzjährig so hohes Gras gibt oder ob wir einfach den falschen Monat erwischt haben. Dennoch hatten wir Glück und haben von einigen Elefanten mehr als den halben Körper gesehen. 🙂

Und auf Sri Lanka gibt es viele Pfaus (oder Pfauen?), einige davon haben wir im Park entdeckt. Und ein Papageienpärchen, drei Adler mit wunderschöner VoKuHiLa (Papa, würde dir sicher gefallen), einen einzigen grünen Bee-Eater, eine grüne Taube, dann im traffic jam noch völlig unerwartet vier badende Wasserbüffel und eine kleine Rotte Wildschweine. Die sahen unseren heimischen definitiv ähnlicher als den Pumbas in Afrika.

Die Landschaft war toll, so grün, also ganz anders als die klassische Safari in Afrika in der Trockenzeit. Die Vegetation war sehr abwechslungsreich und neben ein paar nackten Felsen gab es auch den ein oder anderen bewachsenen Hügel zu begucken.
Mit dem Sonnenuntergang haben wir noch eine weitere Herde Elefanten gesehen. Ein paar Meter weiter haben wir dann so einen Aussichtsturm-Felsen bestiegen. Und der Ausblick war wirklich super, alles sattgrün, zwischendrin mindestens ein Pfau und ein paar der Elefanten. Schöön.

Auf dem Weg gen Ausgang haben wir sogar noch eine Pfauendame entdeckt. Wenn die weiblich/männlich-Verteilung exemplarisch ist, muss es hier regelmäßig harte Kämpfe um die Damen geben. 🙂

Ich bin also auf jeden Fall froh, dass ich es gemacht habe, aber die Vorstellung, dass Safaris hier alle so crowded sind, finde ich schon etwas er- und abschreckend. Also weiß ich jetzt, dass ich keine weitere Safari mehr machen werde. Auch ne Erkenntnis. Ich habe gehört im Yale Nationalpark sollen täglich mehr als 600!! Jeeps verkehren. Vermutlich “nur“ in der Hochsaison, aber das geht mal gar nicht. Never ever!

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