Okavango Delta
Mit dem Bus in Maun angekommen, bin ich mit all meinem Zeugs erstmal zum ATM, zur Apo, zum Supermarkt und schließlich in ein local Restaurant. Vollgepackt und vollgefuttert gings dann in ein Taxi zum Old Bridge Backpackers. Dort wollte ich eine Nacht übernachten und am nächsten Morgen meine 2-tägige Mokoro-Tour im Okavango Delta starten. Anschließend wieder eine Nacht übernachten.
Dummerweise gab es in dem Backpackers keinen Dorm, hmmm, strange, wie ich finde. Die günstigste Möglichkeit war daher ein 2er Zelt für 180 Pula pro Person per night. Immerhin musste ich mit niemandem teilen.
Da das Okavango Delta derzeit sehr trocken ist, mussten wir erst einmal zwei Stunden mit dem Safariauto ins Delta reinfahren. In einer “normalen“ Regenzeit kann man direkt vom Old Bridge losmokoren. Mokoro, für alle, die nicht wissen was das ist: So werden in vielen Ländern Afrikas die traditionellen Kanus genannt, hergestellt aus einem einzigen Baumstamm. Hinten steht dann meistens ein sogenannter puller, der mit einem langen Stab aus Holz das Kanu durch das kleinste Rinnsal schiebt.
Auf dem Weg in das Delta haben wir einiges an Tieren gesehen, es war wie eine kleine mini Safari. Unter anderem einen kleinen Teenager-Elefanten, der noch keine neue Familie gefunden hat und ein totes Hippo, kurz vor der Explosion mit allen Vieren von sich gestreckt.. kein schöner Anblick und smelly dazu..
Am Wasser angekommen, wurden meine Mitstreiterinnen San und Megan aus Kapstadt gemeinsam mit einem Teil des Camping – Equipments in das eine Kanu, der restliche Teil, die Kühlbox und ich in das andere Kanu verfrachtet.
Schon nach wenigen Minuten hat das Delta uns eingefangen. Es war unglaublich. Diese natürliche Stille, blauer Himmel, hohes Gras links und rechts und wir mitten drin.
Leider ging das nur 50 Minuten so und wir wurden aus dem Mokoro gebeten, um unser Camp herzurichten.. Erst um 17 Uhr ging es mit einer walking tour weiter. Bis dahin könnten wir uns entspannen.. ahja, fünf Stunden im nirgendwo.. bei 40 Grad..Hm, so hatten wir uns das nicht vorgestellt. Das war mehr Zeit totschlagen als alles andere.
Sieht man mal von dem schwer verständlichen Englisch des Guides ab, war die walking tour gut. Wir waren auf Tuchfühlung mit einigen Büffeln und es gab eine sehr schöne Landschaft zu bestaunen.
Abends gab es dann dank San und Megan ein braii (barbecue). Aber wie so oft in Afrika ging es recht früh ins Bett (oder Zelt), begleitet von allen möglichen Tierlauten. Angeblich würden die beiden Guides die ganze Nacht über uns wachen und das Feuer natürlich die ganze Nacht durch brennen… sure, nachdem ich nicht mehr über potentielle Leos und Lion nachgedacht habe, bin ich irgendwann auch mal eingeschlafen. Allerdings ist mein Schlaf im Busch immer seeehr leicht.. um ca. 3 Uhr hab ichs nicht mehr knistern gehört und ab da nur noch soo halb geschlafen.. es hat mich aber niemand gefressen 🙂
Am nächsten Morgen gab es dann noch eine weitere walking tour. Anschließend hieß es wir würden um 14 Uhr zurück mokoren. Wieder fünf Stunden abhängen? No way! Wir haben also protestiert und sind zwei Stunden früher los. Später haben wir durch Taun heraus gefunden, dass wir eigentlich am 2. Tag noch ne Runde im Mokoro drehen hätten sollen. Tja, haben die Guides wohl “vergessen“..
Das Hippo war übrigens noch nicht explodiert..
Später im Backpackers haben Taun, San und Megan dann über ihren Trip in die Saltpans gesprochen und ich spontan gefragt, ob sie mich mitnehmen.. Haben sie. Und es war eine der besten Sachen, die ich bisher gemacht habe! Thank u so much!
Makgadikgadi Pans
Morgens um 8:30 Uhr ging es los, erstmal ab zum Equipment einsammeln. Wobei dies vor allem aus Barbecue Utensilien bestand. Und vier Campingstühlen. Gezeltet wurde nämlich so ohne Zelt, nur mit Matratze und Schlafsack. Aber der Reihe nach. Zunächst sind wir viele km nach Gweta gefahren, wo wir in der Gweta Lodge (schlecht) geluncht haben. Anschließend noch schnell Feuerholz besorgt und weiter ging es in die Salzpfanne. Unser erstes Ziel war der Chapmans Baobab, ein mega alter Baobab, der zusammen gebrochen ist..voll schade. Aber normal, wenn sie zu groß/alt werden, knicken sie ein. Aber auch im zerbrochenem Zustand ist der Chapmans‘ auf jeden Fall einem Besuch wert. Der Baobab muss wirklich gigantische Ausmaße gehabt haben, allein am Boden liegend war er schon mega riesig. Ziemlich cool.
Nach der Baobab-Besteigung sind wir noch ein bisschen rum gefahren und irgendwann hat Taun beschlossen, dass wir unser Camp genau hier jetzt aufbauen. Genau hier, am Track. Gesagt, getan. Bevor die Sonne unterging wurden Stühle und Feuerholz drapiert, Essen vorbereitet usw. Allein das war in dieser unendlichen Weite ein Spaß.. Ach so, Bier (und ich glaub nen kleinen Whiskey) gab es auch. 🙂
Es war unglaublich schön, der Sonnenuntergang mit den Wolkenformationen, die Stille, das Barbecue und die Gesellschaft. Einfach alles war super.
Und selbst nachts habe ich mich hier safer gefühlt als im Zelt im Delta. Taun hat einfach so eine Sicherheit ausgestrahlt (er hat das da schon öfter gemacht, naja, mindestens einmal öfter als ich) und hat mir versichert, dass es definitiv keine wilden Tiere zu fürchten gibt. Zumindest keine, die Fleisch fressen.
Allerdings wurde die Ruhe von zwei Schnarchern gestört, Himmel, das war, hm, nervig!? 🙂 Entsprechend müde waren die beiden Nichtschnarcherinnen am Morgen. Aber der Sonnenaufgang hat uns entschädigt.
Zum Frühstück gab es Brot und Reste vom Dinner und Kaffee. Anschließend wurde alles zusammen gepackt, die Buschtoilette (nur ohne echte Büsche) genutzt, alle Spuren unseres Camps beseitigt und ab gings durch die Saltpans zu einem anderen großen Baobab. Auf dem Weg dahin fing es dann leicht an zu regnen, anhalten für ein Foto von Straußen, Pferden! und Zebras war nicht, stecken bleiben wollten wir dafür jetzt nicht.
Gegen Mittag sind wir dann wieder in Gweta eingetrudelt. Die drei wollten in Planet Baobab nächtigen. Ich hatte überlegt wieder bei Rupert in Nata im Dorm zu schlafen, habe dann aber die Gelegenheit ergriffen, bei den Baobableuten mal nachzufragen, ob ich nicht einfach unter meinem Moskitonetz campen kann. Konnte ich. Jaja, man wird doch mutiger, nach der Nacht in den Pans kann mich nichts mehr erschüttern 😉 In Sambia unterwegs mit Frido fand ich das noch nicht so erstrebenswert..
Aber was man nicht alles für einen Nachmittag mit Freunden im Pool auf sich nimmt. Es war ein großer Spaß.. mindestens 35 Grad, der (angeblich) größte Pool in der Wüste und viele (ich glaub 7) Flaschen Wein.. ich glaub mehr muss ich dazu nicht sagen. 🙂
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